VOLBEAT - God Of Angels Trust
Mehr über Volbeat
- Genre:
- Rock / Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Vertigo / Universal
- Release:
- 06.06.2025
- Devils Are Awale
- By A Monster's Hand
- Acid Rain
- Demonic Depression
- In The Barn Of The Goat Giving Birth To Satan's Spawn In A Dying World Of Doom
- Time Will Heal
- Better Be Fueled Than Tamed
- At The End Of The Sirens
- Lonely Fields
- Enlightening The Disorder (By A Monster's Hand Part 2)
20 Jahre auf ein Album.
Was in den letzten zwanzig Jahren passiert ist, ist schon eine kleine Sensation. 2005 veröffentlichte eine unbekannte Band aus Dänemark das erste Album "The Strength/The Sound/The Songs" und belegte damit direkt Platz 24 in den deutschen Charts. Eine Tour als Opener für RAUNCHY und HATESPHERE führte unter anderem in den kleinen gemütlichen Tower in Bremen, wo ich diese Tour ebenfalls besuchen durfte. Warum mir der Abend gut in Erinnerung geblieben ist? Nun, ich konnte mir damals, als ich in der ersten Reihe, direkt vor dem Frontmann stehend nicht vorstellen, dass diese Band jetzt, 20 Jahre später, zu den größten Acts im Rock und Metal zählt und Headliner auf den großen Festivals ist. Die Rede ist natürlich von VOLBEAT. Die Truppe um Fronter Michael Poulsen hat es geschafft, sich von unten, also als Vorband von relativ unbekannten Bands wie RAUNCHY und HATESPHERE, ganz nach oben zu katapultieren und die großen Arenen der Welt zu füllen.
Dass es für diesen rasend steigenden Bekanntheitsgrad vielleicht auch das eine oder andere Opfer in akustischer Form, böse Zungen nennen es Mainstream, geben musste und gegeben hat, ist bei einigen Songs beziehungsweise Alben der Bandgeschichte nicht von der Hand zu weisen. Diesbezüglich empfand ich allerdings den letzten Release "Servant Of The Mind" aus dem Jahr 2021 als kleinen Schritt zurück an die Anfangstage der Band und somit als einen Schritt in die richtige Richtung. Als Poulsen dann sein Old-School-Death-Metal-Projekt ASINHEL vorstellte und auch ein neues VOLBEAT-Werk ankündigte, wuchs in mir die Hoffnung, dass sich VOLBEAT vielleicht noch mehr in Richtung härtere Anfangszeiten und weg vom Radio-Sound entwickeln könnte. Nun steht mit "God Of Angels Trust" das neunte Studioalbum parat und wir können uns endlich selber ein Bild machen, in welche Richtung VOLBEAT geht.
Meine Hoffnungen auf vermehrt härtere Songs werden dann mit dem Opener 'Devils Are Awake' durchaus geschürt, da Poulsen hier direkt mit druckvollen Gitarrenriffing beginnt. Ich verspüre tatsächlich leichte Debütalbum-Vibes. Dennoch bedient VOLBEAT im Refrain dann doch auch noch die Fanbase der eher massenkompatibleren Zeit von "Seal The Deal & Let's Boogie". Es deutet also direkt schon an, was "God Of Angels Trust" werden könnte: eine schöne Mischung für alle Fans, egal welche Alben man bevorzugt. Diese Andeutung kann auch die erste Single-Auskopplung 'By A Monster's Hand' untermauern, bei dem sich Poulsens Begeisterung von METALLICA nicht ganz leugnen lässt. Wem das bislang Gehörte dann aber doch schon eine Spur zu hart gewesen ist, der dürfte mit dem sehr radiotauglichen 'Acid Rain' glücklich sein. Mir fehlt es hier ein wenig an Power und Druck in den Riffs. Dafür komme ich dann in 'Demonic Depression' deutlich besser auf meine Kosten: treibende Doublebass und drückendes Riffing animieren zum Kopfschütteln und Luftgitarre schwingen, wobei VOLBEAT natürlich auch hier nicht auf einen eingängigen Refrain verzichtet.
Bei dem folgenden Titel erspare ich uns allen, den Songtitel auszuschreiben, denn er ist mir einfach zu lang. Grundsätzlich weckt die Nummer mit ihrem Country-Schlag zu Beginn natürlich deutliche Erinnerungen an 'Sad Man's Tongue' und man darf hier wohl totale Absicht in dieser Hinsicht unterstellen. Denn ich habe mich schon das eine oder andere Mal ertappt, dass ich gerade anfangen wollte mit "Well, My Mother Told Me, Son You Better Watch Out..." zu singen, ehe der tatsächlich neue Text beginnt und ich merke, dass es sich halt doch um ein anderes Lied handelt. Auch wenn die Parallelen in der Folge nicht mehr unbedingt gegeben sind, 'Sad Man's Tongue' ist nämlich ein gutes Stück eingängiger als diese Nummer hier, handelt es sich bei 'In The Barn Of The Goat...' um eine coole Nummer, die wieder alle Fans beglücken dürfte.
Die im folgenden 'Time Will Heal' eingesetzten Keyboards/Synthies sorgen für ein neues Klangbild auf "God Of Angels Trust" und stellen ein passendes Element im Song dar. 'Better Be Fueled Than Tamed' weckt dann wieder Erinnerungen an die ersten beiden Platten und an besagten Abend im Bremer Tower. Die drei abschließenden Stücke fügen sich dann ebenfalls gut in das Gesamtwerk ein, ohne jedoch noch hörbare Neuerungen beizutragen.
VOLBEAT hat es auf "God Of Angels Trust" noch besser als zuvor geschafft, eine Mischung zwischen harten Headbang-Momenten und dem radiotauglichen Massensound zu finden und somit so ziemlich alle Fans der Band glücklich zu machen. Um diesen Spagat zu schaffen, erfordert es einer großen Portion an songwriterischen Fähigkeiten. Dass Poulsen diese besitzt, beweist er hier eindrucksvoll.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mario Dahl