VOLBEAT - Servant Of The Mind
Mehr über Volbeat
- Genre:
- Rock / Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Universal Music
- Release:
- 03.12.2021
- Temple Of Ekur
- Wait A Minute My Girl
- The Sacred Stones
- Shotgun Blues
- The Devil Rages On
- Say No More
- Heaven's Descent
- Dagen Før (feat. Stine Bramsen)
- The Passenger
- Step Into Light
- Becoming
- Mindlock
- Lasse's Birgitta
Back to the roots? Zumindest teilweise!
Gerade einmal 16 Jahre ist es her, dass eine kleine Band aus Dänemark mit dem Debütalbum "The Strength / The Sound / The Songs" auf sich aufmerksam machte. Und was ist in diesen 16 Jahren passiert? VOLBEAT ist in diesen Jahren zu einer der größten Rockbands unserer Zeit geworden. Es ist heute kaum vorstellbar, dass VOLBEAT damals im kleinen Bremer Tower als Vorband von RAUNCHY und HATESPHERE aufgetreten ist. Und heute headlinen sie die ganz großen Festivals und füllen die großen Konzerthallen.
Diese gigantische Entwicklung im Bekanntheitsgrad hat aber offensichtlich auch seinen Preis, denn VOLBEAT hat sich auf den letzten Alben immer mehr dem Mainstream angeglichen. Es fehlte an starken Riffs, dafür gab es radiotaugliche Mitsing-Refrains. Selbstverständlich steht es jeder Band frei, sich so zu entwickeln, wie sie es für richtig hält. Aber dementsprechend steht es auch jedem Hörer frei, zu entscheiden, ob ihm die Entwicklung gefällt oder nicht. Ich für meinen Teil gehörte daher zu der Fraktion, die mit den letzten VOLBEAT-Scheiben nicht mehr so viel anfangen konnte. Tatsächlich langweilten mich "Rewind, Replay, Rebound" und "Seal The Deal & Let's Boogie" ziemlich. Dementsprechend war meine Neugier nicht sonderlich hoch, als mit "Servant Of The Mind" das achte Studioalbum der Dänen angekündigt wurde.
Diese Neugier stellte sich dann jedoch ein, als ich zum ersten Mal die Single 'Shotgun Blues' hörte. Zwar singt Fronter Michael Poulsen tendenziell eher wie auf den letzten Alben, also etwas melodischer und "glatter" als früher, jedoch hört man endlich wieder schön sägende Gitarrenriffs und man verspürt wieder den Drang, zu VOLBEAT zu bangen und gleichzeitig mitzusingen.
Aber hält "Servant Of The Mind", was die Single verspricht? Nun, der Album-Opener 'Temple Of Ekur' dämpft die entstandene Vorfreude dann doch etwas, denn hier bekommt man wieder weniger Gitarren- und mehr Airplay-Material. Ähnliches gilt für das folgende Stück 'Wait A Minute My Girl', das jedoch mit coolen Swing-Parts auf sich aufmerksam macht und dadurch positiv auffällt. Der folgende Song 'The Sacred Stones' erinnert mich anfänglich tatsächlich etwas an SLAYERs 'God Send Death' und deutet zum erst Mal auf dem Album die gewünschten sägenden Gitarren an, ehe sie dann im bereits genannten 'Shotgun Blues' vollends zum tragen kommen. Auch ohne Sägen weiß 'The Devil Rages On' richtig zu gefallen, versprüht es doch eine schöne Rock'n'Roll-Atmosphäre und Michael klingt anfangs wieder stark nach Elvis. Mit 'Say No More' und 'Heaven's Descent' geht es dann auch wieder metallischer weiter, ehe sich Michael dann für 'Dagen Før' Verstärkung von der Sängerin Stine Bramsen geholt hat und VOLBEAT hier wieder eine radiotaugliche Ballade liefert. In 'The Passenger' wird dann das Tempo wieder etwas angezogen, um dieses dann in 'Step Into Light' wieder rauszunehmen und sachte vor sich hin zu rocken. Dieses Lied hätte auch auf einem der letzten Alben stehen können oder man hätte es einfach komplett rausgeschmissen, denn hier kommt in den knapp fünf Minuten wirklich Langeweile auf.
Diese Langeweile wird dann jedoch von 'Becoming' weggeblasen, denn hier ballert VOLBEAT so richtig los. Die erste halbe Minute ist purer Death Metal mit runtergestimmten Gitarren! Leider bleibt der Track nicht in diesem Stil, sägt aber trotzdem wieder schön und zeigt dieseen guten Mix, den die Truppe hier auf dem Album bietet. Eine gute Mischung aus alt und neu, aus schönem Metal und melodischem Radio-Rock. Ein entsprechendes Beispiel für diesen Mix ist auch das abschließende, knapp achtminütige 'Lasse's Birgitta', das zwar überwiedend im Mid-Tempo gehalten ist, aber trotzdem über schöne Riffs und gute Melodien verfügt.
Durch eben jenen Stilmix schafft es VOLBEAT, sowohl alte als auch neue Fans zu ihrem Recht kommen zu lassen. Auf "Servant Of The Mind" ist für jeden Fan der Dänen etwas dabei und bis auf eine Ausnahme dürfte man die Skip-Taste nicht benötigen, egal, welche Phase der Band man bevorzugt. Meine persönlichen Highlights sind 'Wait A Minute My Girl', 'Shotgun Blues', 'Becoming' und ''The Devil Rages On'.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mario Dahl