VOODOMA - Reign Of Revolution
Mehr über Voodoma
- Genre:
- Heavy Metal
- World In Hands
- Vive Le Roi!
- Intro / Speech
- Under The Gun
- Joshua
- Rage Of Gods
- White Lies
- Rude Awakening
- Fallen Heroes
- Never
- Brotherhood
- Traces Of Sin
- Jesus Crime
- Outro
- Generation Underground
- The Cross (Liveintro)
- Joshua (Karaoke-Version)
2004 musste VOODOMA-Gitarrist Mikk Hollenberg am eigenen Leib erfahren, was der RAGE-Effekt ist. Denn es hieß plötzlich: eins, zwei, drei, alleine. Seine damaligen Kollegen waren bei 'nem Einkaufsbummel scheinbar kollektiv auf schwarze Lackhosen und Wimperntusche aufmerksam geworden und entschieden sich, fortan Schlübber im Gothic-Rock-Land einzusammeln (bestenfalls natürlich auch noch mit 'ner Düster-Braut drin). Umso erstaunlicher, dass in der Folge alles so rund gelaufen ist, dass nun das zweite eigenproduzierte Album "Reign Of Revolution" vorliegt – auf Underground-Level hatte Hollenberg wahrscheinlich weitaus größere Probleme, neue Mitstreiter zu finden, als Peavy seinerzeit.
Der Platte hört man die Turbulenzen der Vergangenheit überhaupt nicht an. Das Songmaterial überzeugt durch flüssige Arrangements und Abwechslungsreichtum. Die leicht düsteren Heavy-Metal-Tracks der Jungs gehen dabei zwar nie wirklich schnell nach vorne (Ausnahmen: die thrashigen Ausbrüche in 'White Lies' und das mit HELLOWEEN-Riffs hantierende 'Brotherhood'), aber zwischen Doublebass-Gehoppel und Schneckengang gibt's ja noch genügend Abstufungen. So bedienen sich die Düsseldorfer im schweren 'Vive Le Roi!' (die Brüll-Backings sind nicht der Weisheit letzter Schluss!) und im gänzlich unkitschigen 'Joshua' hymnischen Midtempos und schieben nebenbei auch noch sehr gute Refrains rüber. Hier erweist sich Neu-Shouter Holger Hackstein als wirklich gute Wahl, denn er hat ein feines Gefühl für die richtige Gesangslinie. Damit kitzelt er aus Nummern wie dem ACCEPT-artigen Stampfer 'Rude Awakening', dem wendungsreichen 'Traces Of Sin' und dem hitverdächtigen 'Never', das von Hair-Metal-Riffs durchzogen ist, weitere Prozentpunkte raus. Und auch auf balladeskem Terrain ('Fallen Heroes') macht er eine gute Figur, wobei es ihm das geschickt jedes Fettnäpfchen umschiffende Songwriting auch sehr leicht macht. Geschunkelt wird definitiv woanders. Als Zugabe haben er und seine Kollegen schließlich noch drei Bonustracks auf die Scheibe gepackt (ganz wie die Großen!). Neben dem im Vergleich zum regulären Programm nicht wesentlich schlechteren 'Generation Underground' finden sich auch das eher verzichtbare 'The Cross' (dient bei Konzerten als Intro) und die überflüssige 'Joshua'-Karaoke-Version (wann wird diese Form der Unterhaltung eigentlich als verfassungswidrig eingestuft?).
So ist das Ende der Platte etwas unelegant geraten, aber das ändert natürlich trotzdem nichts daran, dass "Reign Of Revolution" gelungen und eine in allen Belangen professionelle Vorstellung ist. Runde Sache!
Anspieltipps: Never, Vive Le Roi!, Joshua
- Redakteur:
- Oliver Schneider