VOODOO CIRCLE - Voodoo Circle
Mehr über Voodoo Circle
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- AFM/Soulfood
- Release:
- 05.12.2008
- Spewing Lies
- Desperate Heart
- Kingdom Of The Blind
- Man And Machine
- Master Of Illusion
- We'll Never Learn
- Dream Of Eden
- Heaven Can Wait
- Angels Will Cry
- Enter My World Of Darkness
- White Lady Requiem
Ein neues Melodic-Metal Pferd im AFM Stall bringt Altbekanntes, aber auf hohem Niveau.
Kollege Mat Sinner ist offensichtlich nicht ausgelastet, dass er neben seiner Ego-Kapelle und PRIMAL FEAR noch ein weiteres Betätigungsfeld braucht. Jedenfalls ist er einer der fünf Musiker, die sich hier zu einer Allstar-Melodic-Metal-Band formiert haben, die allerdings eigentlich das Solo-Projekt von Alex Beyrodt ist, der bereits bei SILENT FORCE und SINNER glänzte. Neben unserem blonden Tausendsassa hat sich Alex die Dienste von David Readman, der schon bei PINK CREAM 69 aktiv ist, und SIMPLE MINDS Drummer Mel Gaynor sowie Jimmy Kresic für sein Erstlingswerk gesichert. Durchaus ein Line-Up, bei dem der geneigte Fan dieses Stils mit der Zunge schnalzen darf.
Und das überaus berechtigt, denn die fünf Herren lassen nichts anbrennen und bieten eben sehr ordentlichen Melodic Metal. Allerdings auch nicht mehr als das, so dass "Voodoo Circle" überhaupt keine Innovation aufweist. Das ist aber nur bedingt ein Kritikpunkt, denn das Projekt, das vielleicht besser "Rainbow Circle" oder "Voodoo Malmsteen" hätte heißen sollen, will sicherlich auch gar nichts anderes als auf beschwingt altmodische Art unterhalten. Da das mit Bravour erledigt wird, fällt es leicht, sich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren.
Die wiederum liegen in der gehobenen Routine, mit der VOODOO CIRCLE den legitimen Nachfolger von "Straight Between The Eyes" ('Man And Machine' entspricht 'Death Alley Driver' 'We'll Never Learn' ist das Äquivalent zu 'Power' oder 'Tite Squeeze'), komponiert haben, der sich allerdings wirklich eng an eben dieses Album anlehnt, so dass man gelegentlich geneigt ist, eine Hommage an das Werk zu unterstellen. Gelegentliche WHITESNAKE-Rocker wie 'Dream Of Eden' und auch mal ein bisschen schwedisches Gitarrengedudel, und fertig ist ein leicht konsumierbares Album voller griffiger Melodien, kerniger Rocker und etwas Bombast, zu dem es tatsächlich nicht viel mehr als das zu sagen gibt. Ausfälle gibt es keine zu verzeichnen, also darf die Zielgruppe jetzt mal loslaufen und das Ding ins Regal stellen. Neben "Straight Between The Eyes", bitte, und rechts davon "Saints And Sinners", zur Abrundung.
Die instrumentale Seite ist wie erwartet bei diesen Namen über jeden Zweifel erhaben, selbst Herr Beyrodt spielt extrem songdienlich und lässt erst beim abschließenden Instrumental so richtig den Yngwie raus, inklusive kurzer Intonation des Deutschlandliedes. Seiner Sache extrem sicher, lässt der Gitarrero und sein Label sogar eine Riesenchance für Namedropping aus, denn die Gastauftritte von Richard Andersson (MAJESTIC, SPACE ODYSSEY), Norifumu Shima (CONCERTO MOON), Doogie White (RAINBOW, YNGWIE MALMSTEEN) und Rudi Sarzo (OZZY OSBOURNE, QUIET RIOT, DIO, WHITESNAKE) bleiben in der Promotion glatt unerwähnt. Macht da einer einen auf dicke Hose? Wohl ja. Und das auch noch berechtigt.
Die diesmalige Story zum leidigen Thema Voice-Overs, die bei einem straighten Werk wie diesem nur gelegentlich wirklich nerven: Hier sagt der nette Praktikant oder Neffe der Chefsekretärin, oder wer auch immer, doch tatsächlich "It is for listening and promotional purposes only". So so. Zum Hören also. Was macht ihr eigentlich mit CDs sonst noch so? Vielleicht können mich die Profis bei AFM mal aufklären, welche ungeahnten Vergnügen mir bislang so entgangen sind mit meinen Silberlingen…
Anspieltipps: Spewing Lies, Desperate Heart, Man And Machine
- Redakteur:
- Frank Jaeger