VOODOO CIRCLE - Whisky Fingers
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2015
Mehr über Voodoo Circle
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- AFM Records / Soulfood
- Release:
- 27.11.2015
- Trapped In Paradise
- Heartbreaking Woman
- Watch And Wait (I Got My Eye On You)
- Medicine Man
- The Day The Walls Came Down
- Heart Of Stone
- Straight Shooter
- The Rhythm Of My Heart
- Devil Takes Me Down
- 5 O'Clock
- Been Said And Done
Ein paar Schatten trüben den Gesamteindruck,
Klassischer Hard Rock hat immer Konjunktur, ist niemals aus der Mode. Wenn er gut gemacht ist. Das hat sich wohl Alex Beyrodt auch gedacht, als er mit VOODOO CIRCLE vor sieben Jahren einen WHITESNAKE-Wiedergänger gegründet hat. Drei gute Alben konnten den Status der Band zementieren, und mittlerweile liegt auch schon das vierte Werk vor, "Whisky Fingers" betitelt. Änderungen? Fehlanzeige, man versucht da weiterzumachen, wo man aufgehört hat, und mit 'Trapped In Paradise' gelingt das auch vorzüglich. Ja, hier fehlt eigentlich nur Coverdales Stimme, um den Song zu einem echten Hit der weißen Schlange werden zu lassen. Wobei Sänger David Readman nahe genug dran ist, um als kleiner (anderer) David durchzugehen, wie er gleich auch auf 'Heartbreaking Woman' unter Beweis stellt.
Doch schon bei besagtem Song fällt auf, dass diesmal das Liedmaterial nicht auf dem gleichen Niveau agiert wie zuvor. Interessante Ansätze werden in Kitsch ertränkt, und gleich beim dritten Song wird die akustische Gitarre ausgepackt. Soweit nicht problematisch, würde der Song nicht in der Mitte völlig verflachen. Das ist ein großes Manko, das sich durch das Album zieht: viele der Songs haben so plüschige Chöre und seichte Passagen, die ihnen den letzten Zahn ziehen, dass das Album sich selbst zeitweise aus den Hard Rock in den Pop Rock katapultiert. Balladen der Marke 'The Day The Walls Came Down' und 'The Rhythm Of My Heart' tun da ein übriges. Zwar klingt letztere durchaus nach WHITESNAKE, was aber hauptsächlich an Readman liegt.
Trotzdem enthält auch "Whisky Fingers" neben dem Opener einige wirklich starke Rocker. Genannt werden müssen 'Heart Of Stone', 'Medicine Man', 'Straight Shooter' und 'Devil Takes Me Down'. Trotzdem springt der Rock-Funke nur selten über, sodass die Highlightdichte diesmal geringer ausfällt als noch auf "More Than One Way Home". Trotzdem ist "Whisky Fingers" kein schlechtes Album, da ein paar echte Traditionsrocker den Gesamteindruck nach oben korrigieren. Dazu gehört auch der Abschlusssong 'Been Said And Done', der eine grandiose Epik versprüht und ein tolles Gitarrensolo bietet.
Insgesamt ist "Whisky Fingers" leider schwächer als die drei Vorgänger, aber trotzdem für Liebhaber des Stils ein Reinhören wert, zumal Sänger David Readman wirklich ein Meister seines Fachs ist.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger