VORKREIST - Sigil Whore Christ
Mehr über Vorkreist
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Agonia Records / Soulfood
- Release:
- 27.04.2012
- De Imitatione Christi
- Maledicte
- Deus Vult
- Dominus Illuminatio Mea
- Memento Mori
- Ecce Homo
- Per Aspera Ad Astra
- Ad Nauseam
- Scalae Gemoniae
Verrohtes aus Frankreich!
VORKREIST sind eine typische Band aus der zweiten Reihe: Ihre bisherigen drei Alben wurden in der Szene geschätzt, bekamen durchweg positive Resonanz, konnten aber nichts bieten, was die Band dann doch in die erste Garde aufstiegen ließe. Ob sich dies mit "Sigil Whore Christ" ändert, ist fraglich, da die Franzosen ihr Vorgehen absolut nicht überdacht haben und auch weiterhin mit rohem, teils sehr nordisch inspiriertem Black Metal zu punkten versuchen. Irgendwo zwischen älteren IMMORTAl-Sounds und dem fiesen Geist der ebenfalls nicht mehr ganz so jungen DARKTHRONE-Klassiker hat sich ein Sound manifestiert, der dem Spartenpublikum gefallen wird, der aber eben gerne auf jene herausragenden Momente verzichtet, die die Releases eben jener Bands zur damaligen Zeit ausgemacht haben. Und das ist auch auf der vierten Scheibe der Westeuropäer der kleine, aber letzten Endes auch feine Unterschied.
Nichtsdestoweniger ist das, was VORKREIST heuer anbieten, ausgezeichnete Kost mit rauer Produktion, verrohten Gitarrensounds, makabren Vocals. Die Songs schleppen sich teilweise voran, wechseln über angenehme Breaks in die urtypische Raserei und schließen sich auch keinen Konventionen an, die das Genre vor allem im melodischen Bereich verankert hat. Dennoch haben groovige Nummern wie 'Dominus Illuminatio Mea' und 'Per Aspera Ad Astra' einen gewissen Wiedererkennungswert, sind vielleicht nicht direkt eingängig, bringen aber ein paar Passagen hervor, an die man sich auf Anhieb klammern kann. Und auch schnellere Stücke wie 'Maledicte' und 'Ecce Homo' begründen sich auf einigen gezielten Widerhaken, die jegliche Penetranz von sich weisen können, einen Fenriz ebenso begeistern dürften wie einen Abbath, aber eben nicht auf hymnische Charakteristika bauen, um sich langfristig festzusetzen.
Letzten Endes können sich VORKREIST also durchaus als zugkräftige, eigenständige Band verkaufen, die eigentlich nur daran scheitern kann, dass die Akzeptanz für diesen Stoff mittlerweile nicht mehr ganz so groß ist wie in den Zeiten, als Black Metal vor allem noch für seine revolutionäre Ausdrucksweise stand. Insofern wäre "Sigil Whore Christ" vor 20 Jahren sicherlich ein wegweisendes Album gewesen. Heute ist es immer noch ein gutes, Zielgruppen-befriedigendes, aber eben nicht mehr ganz so aufregendes Werk.
Anspieltipps: Maledicte, Ecce Homo, Per Aspera Ad Astra
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes