VORUM - Poisoned Void
Mehr über Vorum
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Woodcut Records
- Release:
- 25.01.2013
- Impetious Fires
- Death's Stains
- Rabid Blood
- Thriving Darkness
- Evil Seed
- In Obscurity Revealed
- Dance Of Heresy
- Poisoned Void
Die musikalische Verrohung in Reinkultur
Keine Kompromisse, keine Gnade und ein feines Händchen für die Sounds der ganz alten Schule: Die Herren von VORUM haben ihren musikalisschen Reifeprozess nach einer dreijährigen Pause (ausgehend vom Release des letzten Albums "Profane Limbs Of Ruinous Death") endgültig abgeschlossen und mit "Poisoned Void" nahezu problemlos zur Spitzenklasse des finsteren Death Metals aufgeschlossen.
Die dritte Scheibe seit der Bandgründung 2006 überzeugt mit dreckigen Thrash-Riffs, schwarz gefärbten Death-Metal-Grooves und jener rohen Leidenschaft, die seinerzeit vor allem die norwegische Black-Metal-Szene auszeichnete. Dabei pendelt die Truppe von den zu Finnland gehörenden Àland-Inseln immerzu zwischen den einzelnen Stilistiken, bedient sich bei Truppen wie MAYHEM und alten BEHEMOTH ebenso wie bei der schwedischen Todesblei-Maschinerie der frühen Neunziger, etabliert aber einen ziemlich eigenständigen Sound, der auf "Poisoned Void" schließlich seinen rauen Schliff erfährt.
Allerdings machen VORUM hierbei nicht den Fehler alles auf die Bleifuß-Karte zu setzen; man spürt die Einflüsse der Teutonen-Thrash-Szene, hört hier und dort auch die Anfänge von SODOM in den acht frischen Nummern, aber eben nicht im Vollgasrausch, sondern stets kontrolliert und mit einem besonderen Augenmerk auf die Grooves, die wiederum den Segen der ersten MERCYFUL FATE-Alben haben dürften. Lediglich in 'Evil Seed' und 'Rabid Blood' brechen die Dämme zu einem höllischen Inferno los - aber auch hier bekommt man nicht den Eindrück, VORUM müssten auf Teufel komm raus ungestüm und vor allem ziellos knüppeln, da die feinen Old-School-Gitarren hier immer noch fokussiert und trotzdem dreckig in Szene gesetzt werden.
Was "Poisoned Void" aber vor allem auszeichnet, ist die geschlossene Qualitätsdichte. Die Insulaner reißen in Sachen Individualität zwar keine Bäume aus, jedoch ist die Verrohung hier jederzeit fantastisch inszeniert und mit der nötigen Ursprünglichkeit versehen worden. Dementsprechend darf man gerne spekulieren, welchen Stellenwert die Band heute hätte, wäre ein Album wie dieses zwei Dekaden zuvor veröffentlicht worden. Doch da Zeitlosigkeit in dieser Szene immer noch ein entscheidendes Merkmal ist, will man diesbezüglich gar nicht lange Vermutungen aufstellen, sondern sich lieber für das bedanken, was die Àland-Metaller hier abliefern - und das ist ein richtig starkes Black/Thrash/Death-Album mit sehr angenehmem Hang zur ganz alten Rohkost-Schule.
Anspieltipps: Rabid Blood, Thriving Darkness, Dance Of Heresy
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes