VOXAGER - Beyond The Frontier
Mehr über Voxager
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.05.2014
- Heliopause
- Unto The Stars
- Lizards
- Wheel In Space
- Split Seconds
- Ship Of The Moon
- Greed And Gold
- Octahedron
- Love In Outer Space
- Moonship Down
- Conference Of Disbelievers
- Death Of A Warrior
- The Sohnen
- Seventeen Lightyears
- Aladna Hill
- Hero From Afar
- Bravery Of A Saurian
- In Memoriam Norma
Ein Fest von Nerds für Nerds
Progressiver Metal mit einem Science-Fiction-Konzept gewinnt inzwischen zwar keinen Exotenpreis mehr, kann aber immer noch von vornherein eine Erwartungshaltung schüren, der die Musik dann nicht immer gewachsen ist. Im Falle von VOXAGERs Debüt "Beyond The Frontier" ist dies glücklicherweise nicht der Fall und die auf zwei CDs verteilten 18 Stücke überzeugen fast durchgängig mit einer futuristischen Atmosphäre, eigenem Charakter und zahlreichen Ideen und verschiedensten Einflüssen. Am stärksten fällt dabei ins Gewicht, dass dem typischen Metal-Grundgerüst eine große Dosis Synthesizer und Elektronik aus den Gründerzeiten dieser Musikrichtungen beigemischt wurden. Zusätzlich wurde eine ganze Reihe verschiedener Sänger und Sängerinnen ausgewählt, um die komplexe Handlung zu vertonen, wodurch das Album in etwa wie eine Mischung aus AYREON und KRAFTWERK klingt.
Die Handlung von "Beyond The Frontier" basiert dabei auf dem Roman "Farnham's Legend", der im Universum der Computerspiel-Reihe "X" spielt und dereinst einer Special Edition des ersten Spiels beilag. Nachdem also der grobe Rahmen abgesteckt wurde, können wir uns der Musik im Detail und den Licht- und Schattenseiten von "Beyond The Frontier" widmen. Da die Geschichte auf einem Science-Fiction-Roman basiert, ist die Handlung relativ komplex und lässt sich alleine durch das Hören der Musik nicht unbedingt nachvollziehen, wen das jedoch nicht stört, der bekommt eine ganze Reihe abwechslungsreicher Kompositionen mit einem netten Sci-Fi-Feeling geboten.
Darunter stechen meist einzelne Parts, hin und wieder aber auch ganze Lieder heraus, so etwa 'Split Seconds' oder 'Greed And Gold'. Diesen gelungenen Momenten stehen jedoch auch einige Passagen entgegen, die etwas austauschbar klingen oder schlicht nicht in den Fluss des Liedes oder Albums insgesamt passen wollen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass VOXAGER zu viele Ideen auf dem Album unterbringen wollte, um der Geschichte gerecht zu werden. Für einen besseren Höreindruck wäre es aber zielführender gewesen, sich auf die besten Ideen zu konzentrieren, diese weiter auszuarbeiten und eventuell mit der Fortsetzung der Geschichte zu warten, bis zusätzliche Musik auf dem Niveau der gelungenen Stücke komponiert wurde. So bleibt leider der Eindruck, dass sich die Musiker vor lauter Kreativität für die einzelnen Ideen nicht die Zeit nehmen, die sie verdient hätten.
Da wir es hier aber mit einem in Eigenregie entstandenen Erstlingswerk zu tun haben, möchte ich den Umstand nicht zu sehr ankreiden. Vielmehr merkt man dem Album, das in einem schicken Digipak erscheint, in allen Aspekten die Begeisterung der beteiligten Musiker an. Da einer der Bandköpfe, Helge, der Autor des vertonten Romans zum Computerspiel ist, kann man VOXAGER mit Fug und Recht als Herzensangelegenheit bezeichnen, was man "Beyond The Frontier" jederzeit anhört. Fans der "X"-Computerspiele brauchen das Album wohl auf jeden Fall, alle anderen Sci-Fi-Nerds mit einem Interesse an Prog Metal sollten auf jeden Fall mindestens ein Ohr riskieren.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst