VOYAGER - Element V
Mehr über Voyager
- Genre:
- Epic Progressive Metal
- Label:
- DVS / CM Distro
- Sic Transit Gloria Mundi
- To The Morning Light
- Cosmic Armageddon Pt. I
- Towards Uncertainty
- The Eleventh Meridian
- This Bitter Land
- The Ancient Labyrinth
- Miseria
- Monument
- The V Element
- Cosmic Armageddon Pt. II
- Kingdoms Of Control
- Time For Change
- Echoes Of Old Terra
Ich wurde bereits 2003 durch Samples auf der Homepage von VOYAGER auf diese junge australische Band aufmerksam und konnte es seither kaum erwarten, dass ihr Debütalbum "Element V" offiziell weltweit veröffentlicht wird. Nun hat sich das niederländische Label DVS dieser kleinen Perle angenommen, und ich denke, es wird nicht wenige Leute geben, die VOYAGER demnächst zum besten Newcomer wählen werden.
Die Australier spielen einen sehr facettenreichen Stil, der sich vieler Elemente aus den unterschiedlichsten Spielarten des Heavy Metal und auch anderer Musikrichtungen bedient. Was sich jedoch wie ein roter Faden durch alle Songs dieses Albums zieht, sind der hohe musikalische Anspruch, beeindruckende spielerische Fähigkeiten und ein tolles Gefühl für prägnante und eingängige Melodien. Dazu kommt mit Daniel Estrin ein starker Sänger, der sich in den verschiedensten Stilrichtungen zu Hause fühlt. So kann er in wenigen, gut gewählten Momenten gar wie Shagrath von DIMMU BORGIR keifen, doch dies ist nur sehr selten der Fall, und auch dort sehr passend und songdienlich eingesetzt. Weitestgehend singt Daniel mit einer hellen, sehr klaren und angenehmen Stimme, die mich manchmal frappierend an Mathias Blad (ex-FALCONER) erinnert und sich folgerichtig meist in mittleren Tonlagen bewegt. Auf extrem hohe Screams verzichtet er fast völlig, dafür packt er aber hin und wieder mal ein paar einfühlsame, gothiclastige Vocals aus. Diese werden aber ähnlich sparsam eingesetzt wie die Black-Metal-Passagen, verändern so den Charakter der Band nicht und lassen die entsprechenden Stücke und Passagen zu keiner Zeit deplatziert wirken. Im Stück 'The Eleventh Meridian' sind übrigens sogar einige auf Deutsch gesungene und gesprochene Passagen enthalten.
Musikalisch ist man in erster Linie im traditionellen Metal zu Hause, der sowohl im Gitarrenbereich als auch bei vielen Keyboardpassagen dominante neoklassische Reminiszenzen aufweist und durch vielschichtige Arrangements und sphärische Keyboards durchaus eine stark progressive Schlagseite bekommt. Von einem Stück wie 'The Ancient Labyrinth' dürften Fans von neoklassischen Power-Metallern wie RHAPSODY genauso begeistert sein wie die Anhänger von FALCONER. Andernorts dürften sich Fans der theatralischen Spätphase von SAVATAGE angesprochen fühlen, in den sphärischen Momenten Leute, die auf AYREON und STAR ONE stehen. Manche doppelläufigen Gitarren werden auch Fans des traditionellen Metals anerkennend nicken lassen. Dazu gibt's die erwähnten kleinen Einsprengsel aus Gothic und Black Metal, gregorianischem Choral, ja sogar aus technoider, spaciger Soundtrackmusik, die ein wenig an die Zeichentrickserie "Captain Future" erinnert.
Wer nach all dem Namedropping und den vielfältigen Einflüssen fürchtet, dass sich VOYAGER verzetteln, soll sich keine Sorgen machen. Das prägnante Songwriting und die eingängigen Stücke verhindern dies effektiv. Deshalb denke ich, dass die Band wirklich eine große Fanschicht ansprechen kann. Für mich ist "Element V" neben den Scheiben von FALCON und MECHANICAL POET definitiv eines der besten Erstlingswerke des Jahres 2004. Auf der Homepage der Band gibt's ein paar Samples zum Reinhören.
Anspieltipps: Cosmic Armageddon Pt. I, The Eleventh Meridian, The Ancient Labyrinth
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle