VRSTY - Levitate
Mehr über Vrsty
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Spinefarm
- Release:
- 27.10.2023
- Fuck You Forever
- Back To Back
- No Chill
- Black & Blue
- Wide Awake
- Dangerous
- The Plug
- The Way It Is
- Doomed
- Kill The Rich
- Glad You Came
- Powerless
- Can You Love Me
- The Feeling
- Levitate
Besser spät als nie.
Nun, das ist mal eine Wundertüte, in der viele Knallbonbons für Stimmung sorgen. Vor der aktuellen Veröffentlichung hatte ich keine Ahnung, wer oder was VRSTY überhaupt ist, doch die Recherche zeigt, dass die New Yorker um Mastermind Joey Tyler schon fünf EPs und mit "Welcome Home" ein full-length-Album seit 2015 veröffentlicht haben. Doch besser spät als nie klingelt die Vier-Mann-Combo nun auch mit einerseits sehr fetten, kraftvollen Tönen, andererseits auch mit enorm emotionalen, melancholischen und bisweilen auch verletzlichen Momenten in meinen Gehörwänden und hat mit dem Zweitwerk "Levitate" ein Album am Start, das facetten- und abwechslungsreicher kaum klingen könnte.
Im weitesten Sinne kann man VRSTY in die Alternative-Schublade stecken, doch dank brachialer Riffs, sehr melodischen Gesangslinien, einem fetten Groove, der permanent zum Headbangen anregt und Refrains, die ein enorme Emotionalität versprühen, springen die Amis recht energisch hin und her. Natürlich ist bei üppigen 15 Stücken vor allem dem Ende hin nicht mehr allzu viel Power vorhanden, wenn die Combo mit dem 'Fuck You Forever'-Knaller gleich zu Beginn, dem Kraft gebende 'Powerless', dem sehr atmosphärische 'The Plug' und 'Glad You Came', das kein Blatt vor den Mund nimmt, solche Schellen verteilt. Doch trotz nicht ganz so starker Stücke wie 'Can You Love Me' und 'Doomed', hat VRSTY zwischen den Zeilen noch einige Leckerlies versteckt, die sich binnen kurzer Zeit als markante Aha-Momente mausern und die emotionale Achterbahn weiter an Fahrt gewinnen lassen.
Sehr viel Seele im Gesang, ab und an ein paar elektronische Spielereien und der mutige Blick über den Tellerrand hinaus, sorgen in Kombination mit Drums, Bass und Klampfe dafür, dass "Levitate" ein Album mit Mehrwert ist. Selbst nach dem vierten, fünften Durchgang gibt es Momente, die überraschen, berühren, bewegen – beispielhaft seien das dynamische 'No Chill' und das immer tiefer in der Dunkelheit versinkende 'Black Blue' genannt, die wie eine Pflanze mit genügend Wasser reifen und wachsen und letztendlich ihre komplette Wirkung entfalten. Nein, easy-listening geht definitiv anders, doch dafür hat der VRSTY-Vierer ein Album mit großem Mehrwert am Start, ein schöner Seelentröster, wenn es gegen Ende des Jahres wieder etwas trister, die Tage grauer, das Wetter ungemütlicher werden sollte.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp