VULTURE INDUSTRIES - The Dystopia Journals
Mehr über Vulture Industries
- Genre:
- Progressive Black Metal
- Label:
- Dark Essence Records
- Release:
- 10.09.2007
- Pills Of Conformity
- Blood Don't Flow Streamlined
- A Path Of Infamy
- Soulcage
- The Benevolent Pawn
- The Crumbling Realm
- To Sever The Hand Of Corruption
- Grim Apparitions
Ein Album, so bunt und vielfältig wie die dunklen Seiten des Lebens. Das ist es, was die Norweger von VULTURE INDUSTRIES auf ihrem Debüt erschaffen haben. "The Dystopia Journals" ist, kurz zusammengefasst, ein progressives Meisterwerk nordischer Tonkunst geworden, das es durchaus mit solchen Legenden wie den in diesem Jahr verblichenen ARCTURUS aufnehmen kann.
Doch erst einmal zu den Basis-Daten: Aufgenommen wurde die CD unter der Obhut von Bjornar Nilsen, der bei VULTURE INDUSTRIES für Gesang und Keyboards zuständig ist und gemeinsam mit den ENSLAVED-Musikern Herbrand Larsen und Arve Isdal die Conclave Media Studios in Bergen betreibt. Nilsens seit 1998 aktive Band besteht weiterhin aus Øyvind Madsen (SULPHUR), Tor Helge Gjengedal (MALICE IN WONDERLAND), Kyrre Teigen und Eivind Huse (SULPHUR). Zusammen erforschen sie auf "The Dystopia Journals" knapp 45 Minuten lang, welche Qualitäten sich aus einem Gemisch aus Spuren von Black Metal und Industrial sowie ganz viel düsteren Tonfolgen herausholen lassen.
Das Ergebnis ihrer Untersuchung klingt berückend: Einmal treibend wie im Opener 'Pills For Conformity', dann wieder überbordend progressiv und mit Flöten veredelt wie im fantastischen 'To Sever The Hand Of Corruption'. Bemerkenswert ist dabei die Stimme von Bjornar Nilsen, der ein ähnlich abgefahren-hochklares Organ hat wie damals Simen von ARCTURUS auf ihrem unvergessenen "La Masquerade Infernale"-Album. Dazu kommt das organische Feeling aller Songs, deren kaum zählbaren Ideen mühelos ineinander gleiten, in denen Gitarrenmelodien fast schon orgiastisch eingesetzt werden und die mühelos den dezenten Einsatz von diversen Synthies verdauen. Und dann immer wieder diese Stimme, die neben ihrer klaren Schönheit durchaus auch Keifer, Schreie und Growler beherrscht - und all dies natürlich effektvoll einsetzt.
So bleibt einmal mehr das fassungslose Erstaunen darüber, welche kreativen Köpfe ein Land wie Norwegen hervorbringt, die aus dem Nichts heraus plötzlich ein Debüt wie "The Dystopia Journals" vorlegen, das an magischer Kraft kaum noch zu überbieten ist. Hier stimmt alles. Fans von extremen, progressiven und experimentellen Klängen dürfen sich also einen neuen Namen merken: VULTURE INDUSTRIES. Diese Band schafft es mühelos, jene Lücke zu schließen, die ARCTURUS im Metal-Zirkus hinterlassen haben.
Anspieltipps: Alles!
- Redakteur:
- Henri Kramer