VULTURE INDUSTRIES - The Malefactor's Bloody Register
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2010
Mehr über Vulture Industries
- Genre:
- (Progressive) Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Dark Essence / Plastic Head / Soulfood
- Release:
- 05.11.2010
- Crooks & Sinners
- Race For The Gallows
- The Hangman´s Hatch
- The Boited Door
- This Cursed Flesh
- I Hung My Heart On Harrow Square
- Crowning The Cycle
- Of Branded Blood
<p class="MsoNormal" style="text-align: justify;">Eine selten da gewesene, dunkle Aura, die diese Platte umgibt.</p>
Nach spätestens drei bis vier Durchläufen steht eines fest: Die Norweger von VULTURE INDUSTRIES haben einen mir schwer verdaulichen, stets positiv gemeinten Brocken experimentellen Metals auf insgesamt acht Songs verteilt. Ich bin wahrlich kein Freund progressiverer Richtungen oder avantgardistischem Industrial-Metal, wodurch es sicherlich kein Wunder ist, weshalb "The Malefactor's Bloody Register" teilweise so undurchdringbar erscheint.
Dennoch soll es nicht heißen, dass es sich hier um eine durchschnittliche, oder gar schlechte Platte handelt. Im Gegenteil. Mit einer fanatischen Liebe fürs Detail und einer Aura, die fern ab von bisher Wahrgenommenen um mich herum schwirrt, schafft es das Quintett, mich in jeder einzelnen Sekunde auf ihrem nunmehr zweiten full-length Album zu fesseln und mir ein schwer vergleichbares Klangerlebnis zu bereiten. Und obwohl mir die Sparte nicht unbedingt zusagt, lässt mich diese Scheibe einfach nicht los und versetzt mich immer wieder in eine Art Hör-Trance.
Angeführt vom theatralischen, pechschwarzen 'Race For The Gallows' und 'The Hangman´s Hatch', dessen Saxophon dem Track den letzten Schliff verleiht, folgt mit 'The Bolted Door' ein wahres Aura-Highlight. Progressiver-Black-Metal in Reinkultur. Gänsehaut ist durch die Streicher vorprogrammiert. 'This Cursed Flesh' hat ein recht cooles Riff, wohingegen die mehr als gelungene Produktion bei 'I Hung My Heart On Harrow Square' am besten zur Geltung kommt. Hier wurde in die Vollen gegriffen und weiß Gott nicht gespart. Abgerundet wird die Platte durch den gewaltigen Epos 'Of Branded Blood', der nach einer knappen dreiviertel Stunde diesen Film beendet.
Fehlende Abwechslung kann man den Jungs nun wirklich nicht vorwerfen. Mit der Verwendung solcher, für diese Sparte eher ungewöhnlicher Instrumente wie Geige, Orgel, Saxophon oder wohlklingende Streicher, sowie facettenreicher Vocals und Wurzeln im Black-Metal-Milieu, schaffen sie Variabilität und eine düstere Atmosphäre, die sich bereits auf ihrem Debüt "The Dystopia Journals" teilweise angedeutet und sich nun verfeinert hat. Auf "The Malefactor's Bloody Register" kann kein Song von VULTURE INDUSTRIES wirklich herausstechen, wodurch man die Platte als Gesamtkunstwerk betrachten muss. Gerade aus diesem Grunde stellt sich das Album als so herrlich schwer vergleichbar heraus und passt zu diesem melancholischen, leicht tristen Monat November wie die berüchtigte Faust auf's Auge.
Anspieltipps: Race For The Gallows, The Bolted Door, Of Branded Blood
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp