VUONO - White Dots
Mehr über Vuono
- Genre:
- Psychedelic Folk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 27.02.2019
- Stripes
- Trees
- Totem Pole
- White Dots
- Leimu
- Sunlight
- Skip Rope
- Love Life
- Aarnivuo
- Passing
Angenehm ruhig, angenehm einfach - angenehm schön!
"White Dots" ist ein vergleichsweise elegisches Klangerlebnis, das im ersten Moment wie ein relativ gleichgültiges Tondokument daherkommt, in der Folge aber eine zunehmend bemerkenswertere Tiefe entwickelt, die vor allem mit dem experimentellen Charakter des Albums zusammenhängt - doch den wird man im ersten Durchgang des neuen VUONO-Werkes wahrscheinlich noch nicht erkennen. Die Stimmung ist melancholisch, manchmal gar extrem bedrückt, und trotzdem erfährt man im Verlauf der zehn Songs eine sehr positive Grundhaltung, die zunächst noch einige Kontraste aufwirft, im Nachhinein aber durchaus logisch erscheint.
Der psychedelische, meist introvertierte Folk-Sound definiert sich jedoch nicht über Melodien oder vermeintliche Widerhaken. Es geht um Stimmungsbilder, versteckte Harmonien, epische Gesänge und kurze experimentelle Rhythmusvariationen, die das ganze ein wenig lebendiger gestalten. Die psychedelischen Parts sind dabei in der Unterzahl, bestimmen aber dennoch einen Großteil des Sounds, vor allem in den Momenten, in denen Frontfrau Pauliina Lindell eine kurze Pause einlegen darf und ihren Kollegen das Heft in die Hand gibt. Auf der anderen Seite ist es eben auch dieser Gesang, der nach einer kurzen Gewöhnungsphase die eindringliche Position übernimmt. Lindell hat zwar keine sonderlich markante Stimme, jedoch gelingt es ihr, einen fast schon hypnotischen Rahmen zu schaffen, mit dem sie die Hörerschaft dann auch auf ihre Seite zieht. Das überlange 'Skip Rope' und das abschließende 'Passing' sind derweil die Highlights einer Veröffentlichung, die definitiv ihre Zeit braucht und ganz bestimmt auch nicht jeden Geschmack trifft, für eine geplante Auszeit aber genau jene ruhigen Töne wählt, die zum Entspannen entscheidend sind.
Dass der Anspruch dabei auch auf einem höheren Level bleibt, ist der nette Nebeneffekt. Aber auch in den eher schlichten Songs hat "White Dots" etwas Stilles, Ergreifendes, dessen beruhigende Wirkung nicht zu unterschätzen ist - so wie das Album im Allgemeinen, auch wenn der zündende Augenblick eine ganze Weile auf sich warten lässt!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes