W.A.S.P. - Babylon
Mehr über W.A.S.P.
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Demolition Records / Intergroove
- Release:
- 16.10.2009
- Crazy
- Live To Die Another Day
- Babylon's Burning
- Burn
- Into The Fire
- Thunder Red
- Seas Of Fire
- Godless Run
- Promised Land
Mr. Lawless wagt sich wieder an ein Konzept!
Die "Crimson Idol"-Revival-Tour scheint dem W.A.S.P.-Mastermind wieder ins Gedächtnis gerufen zu haben, dass es Zeiten gab, in denen Konzeptalben das Stärkste waren, was seiner Feder jemals entsprungen ist. Während die Band ihr erfolgreichstes Album-Projekt erneut betourten, kreierte ihr Leader schließlich die Idee zu einem weiteren Studiowerk, das nun unter dem Titel "Babylon" das Licht der Öffentlichkeit erblickt. Doch wohin steuern die vier Reiter der Apokalypse musikalisch?
Tja, gewohntermaßen setzt Lawless auf Altbewährtes und gibt sich auch auf seiner aktuellen Scheibe wenig risikofreudig. Flotte Melodien, gedoppelter rauer Gesang, ein kleines bisschen Abwechslung in Form von semi-balladeskem Stoff - und schon ist ein Album fertig, das W.A.S.P.-Fans prinzipiell schon mehrfach im Schrank stehen haben. Aber auch nur prinzipiell.
Der Visionär Lawless ist nämlich überraschenderweise über seinen Schatten gesprungen und hat sich bei der Konzeption auf fremde Schützenhilfe gestützt. Fast ungemerkt hat sich so das PURPLE-Cover 'Burn' in den Neun-Tracker eingeschlichen, gefolgt vom ersten echten Rock & Roll-Song 'Promised Land', den sich der Songschreiber bei Chuck Berry geliehen hat. Doch sind solche Nummern lediglich dem Zweck zuträglich, W.A.S.P. auch anno 2009 klingen zu lassen, als würden sie sich nicht ständig selber kopieren. Diesen Vorwurf können die vier Protagonisten nämlich bis auf weiteres auch mit "Babylon" nicht ablegen. Immer wieder blitzen die typischen Gitarren-Arrangements auf, permanent bewegen sich die Musiker im beliebten Einheitstempo, und auch wenn mancher Chorus wieder zündet, ist der Eigenanteil des Konzepts bzw. die Individualität, die "Babylon" im riesigen W.A.S.P.-Katalog einnimmt, verschwindend gering - zumindest was die eigenen Kompositionen angeht.
Und so bleibt genau das, was in den letzten Jahren über nahezu jedem Werk der gesetzlosen Fraktion stand: Ein gutes, allzu typisches Album, das keine echten Schwächen aufweist und für sich betrachtet überzeugt, aber eben nicht sonderlich viel bietet, was die Band nicht schon einmal in relativ ähnlicher Form veröffentlicht hat. Ob Lawless aus diesem Dilemma noch einmal hinauskommt? Abgesehen von "The Neon God" und "Helldorado" ist die Sache mit der Individualität nämlich schon seit anderthalb Dekaden ein riesiges Problem.
Anspieltipps: Crazy, Into The Fire, Thunder Red
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes