W.A.S.P. - The Neon God: Part Two - The Demise
Mehr über W.A.S.P.
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Santuary / Noise
- Release:
- 27.09.2004
- Never Say Die
- Resurrection
- The Demise
- Clockwork Mary
- Tear Down The Walls
- Come Back To Black
- All My Life
- Destinies To Come (Neon Dion)
- The Last Redemption
Endlich veröffentlichen W.A.S.P. mit "The Demise" den zweiten Teil der "Neon God"-Saga, der ursprünglich schon für Ende Juni 2004 angekündigt war. Die Meinungen zum ersten Teil "The Rise" waren vielerorts gespalten. Viele Fans mäkelten an der ihrer Meinung nach mangelhaften Produktion, andere wiederum lobten die Rückkehr zu alten Qualitäten. Mit der anschließenden "Neon God"-Tour konnte Blackie Lawless leider auch kein Land gewinnen. In der Kritik stand hauptsächlich die meist recht dürftige Spielzeit von 75 Minuten, aber auch die gesundheitsbedingten Absagen - auch unsereins war hiervon betroffen und ist über 150 km (einfache Strecke) gefahren, um dann zu erfahren, dass Blackie beim Soundcheck umgekippt ist und W.A.S.P. nicht spielen werden - trübten ein wenig das Gemüt Einzelner. Nach dem ersten Durchlauf von "The Demise" bin ich förmlich sprachlos. Während man beim ersten "Neon God"-Teil nur wenige Parallelen zum legendären, ersten Konzept-Album der Bandgeschichte findet, geht "The Demise" musikalisch schon eher in die Richtung von "Crimson Idol", ohne jetzt aber auf Nummer sicher zu gehen und einen "Crimson Idol"-Klon abzuliefern.
Bereits der Opener 'Never Say Die' knallt ordentlich rein. Standen im ersten Teil noch zumeist die Orgelklänge und gemäßigte Gitarrensounds im Vordergrund, legt Blackie hier wieder einmal ein ordentliches Gitarrenbrett auf. Auch die Produktion erscheint druckvoller, was aber auch mit der insgesamt härteren Ausrichtung der Scheibe zu tun haben könnte. Immer wieder fließen fesselnde Gitarrensoli und einprägsame Melodien in die Kompositionen ein und machen es möglich, dass sich "Part 2" dem Hörer schneller erschließt und seine Schönheit schon nach dem ersten Durchhören entfaltet. Im ersten Teil der Saga geht es um den Charakter Jesse Slane, der dank seiner leidvollen Kindheit in die Fänge des Magiers Judah Magic gerät, der ihn zum Messias aufbaut. Im zweiten Teil nimmt der Neon God seinen Platz als Führer ein und wird allerorts verehrt ('The Demise'). Bei einer seiner Predigen auf dem New Yorker Times Square trifft Jesse auf seine Mutter ('Clockwork Mary'), die ihn damals so grausam verstoßen hatte und Auslöser des Ganzen war. Diese Begegnung führt dazu, dass nichts mehr wie vorher ist ('Tear Down The Walls') und seine Welt, aufgebaut auf Lügen und Intrigen, für den Neon God zusammenbricht. Zerfressen von Selbstzweifel ('All Of My Life') beschließt dieser den Ausstieg, was von Judah Magic nicht so ohne weiteres hingenommen wird ('Come Back To Black'). Der Rat verstärkt den Druck auf Jesse ('Destinies To Come (Neon Dion)') der sich noch ein letztes Mal an seine Jünger wendet und alles Vorherige in Frage stellt ('The Last Redemption').
Man kann Blackie Lawless zu "The Demise" nur gratulieren. Erneut ist es ihm gelungen, ein Werk für die Ewigkeit zu schaffen. Alleine schon das Finale mit dem dreizehneinhalbminütigen Stück 'The Last Redemption' braucht keine Vergleich zu scheuen und rechtfertigt schon den Kauf dieser Scheibe. Immer wieder gelingt es dem Gesetzlosen, die Spannung aufrecht zu erhalten. Der Hörer durchläuft ein Tal der Emotionen und taucht immer wieder ein in ein Wechselbad aus Gefühl und Härte. "The Rise" ist meiner Meinung nach mehr als eine Wiedergutmachung und steht für mich auf einer Ebene mit "Crimson Idol". Ein absoluter Pflichtkauf!!!
Nun liegt es an W.A.S.P., auf Tour alle Nörgler abzustrafen. Ich bin auf jeden Fall mit dabei!
Anspieltipps: Never Say Die, The Last Redemption, Come Back To Black, All My Life
- Redakteur:
- Frank Hameister