WACHENFELDT - The Interpreter
Mehr über Wachenfeldt
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Threeman Recordings
- Release:
- 22.02.2019
- Spirits Of The Dead
- Arhan
- The Interpreter
- Ut
- Interlude - Aiwass
- Colophon
- Athor And Asar
- Litany To Satan
- The Ladder
- Hymn To Lucifer
- Necrophiliac
Das Ende der Brutalität? Hier definitiv nicht!
Die unglaubliche Brutalität, mit der WACHENFELDT seine Songs durch die Boxen schleudert, erinnert bisweilen an den jüngeren Output von BEHEMOTH - und im Fanlager der Polen dürfte sich ein Longplayer wie "The Interpreter" auch sofort etablieren. Die Band um den hiesigen Tausendsassa Thomas von Wachenfeldt etabliert eine Mixtur aus unterkühltem Black Metal und brachialem Death Metal und macht dabei von Anfang an keine Gefangenen. Erwähnenswert ist allerdings, wie das Trio den sphärischen Unterbau der neuen Songs inszeniert. Die Stimmung auf "The Interpreter" ist arg beklemmend, der nihilistische Charakter schimmert an allen Ecken und Enden durch, und würde man die neueren Stücke von DIMMU BORGIR von ihrem symphonischen Kleister befreien und lediglich die straighte, manchmal aber auch progressive Note beibehalten, könnte WACHENFELDT künftig auch Songs für die norwegische Institution komponieren - allerdings mit dem Unterschied, dass Shagrath und Co. hierbei zumindest in Sachen Durchschlagskraft ganz klar das Nachsehen hätten.
"The Interpreter" ist ein gewaltiges Epos, episch wahrhaftig in vielen Augenblicken, dann wieder leicht verspielt und technisch versiert, am Ende aber dennoch stets schlagkräftig und aggressiv, wie man es von manchen moderneren Todesblei-Combos gewohnt ist. Doch irgendwie wirkt es bei WACHENFELDT alles eine Spur intensiver. Gerade wenn die Attacken mit einigen monumentalen Soundscapes gekreuzt werden, ist "The Interpreter" ganz großes Ohrenkino, sei es nun im herausragenden Titelsong, im sphärischen 'Ut' oder später bei 'The Ladder' und 'Hymn To Lucifer', die auch auf der Zielstrecke noch einige faszinierende Augenblicke bescheren.
Dieses Album ist extreme Kunst, wie man sie tatsächlich lediglich von den eben aufgeführten Acts kennt - und es ist definitiv die Blaupause der brachialen Genre-Mixtur im Stile von Nergal und Konsorten. Eine Kombi-Tour wäre wohl das absolute Highlights für die Hörerschaft, die hier als klare Zielgruppe definiert ist. Hoffentlich erlebt man dieses Werk auch bei den genannten Kollegen ähnlich berauschend, denn manchmal kann aus Wunschdenken ja auch Realität werden. Verdammt starke Scheibe!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes