WAKEMAN, RICK - Melancholia
Mehr über Wakeman, Rick
- Genre:
- Progressive Rock / Klassik
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Madfish / Edel
- Release:
- 17.10.2025
- Sitting At The Window
- Reflection
- Pathos
- Dance Of The Ghosts
- Alone
- The Morning Light
- Garo
- All The Mind
- Sea Of Tranquillity
- Missing
- Watching Life
- Melancholia
Der letzte Teil der Piano-Trilogie.
Eigentlich ist Rick Wakeman dafür bekannt, aus den schlichtesten Vorgaben wunderbare Keyboard-Variationen zu zaubern, die immerzu down to earth bleiben, andererseits aber dennoch ein dezentes Spektakel entfachen, ohne dabei möglichst viele Effekte bemühen zu müssen. Seine Beteiligung an den Geniestreichen von YES ist in der Musikgeschichte fest verankert, seine zahlreichen Solo-Exkurse allerdings noch nicht zu jenem Ruhm gelangt, da sie oftmals eher still und heimlich herausgegeben wurden und man mit dem reinen Musiker Wakeman unter Umständen nicht ganz so viel Rummel betreiben kann wie mit den Prog-Heroen und -Superstars.
Bereits 2017 hat der Tastengott mit "Piano Portraits" den ersten Teil einer geplanten Trilogie fertiggestellt, dem nur ein Jahr später mit "Piano Odyssey" ein sehr lebendiges, bisweilen sogar fröhliches Album folgte, in dem Wakeman vor allem seine Fingerfertigkeiten unter Beweis stellen konnte. Eine ganze Weile ist seither vergangen, das Ende des Dreiteilers war schon gar nicht mehr im Fokus, da erscheint mit "Melancholia" nun vielleicht die intimste und ruhigste Scheibe, die dann doch noch den Abschluss markiert, und das in einer nahezu besinnlichen Atmosphäre, in der der Künstler seinen Hang zur modernen Klassik noch einmal vollends ausleben kann.
Die Songs sind verträumt, gelegentlich melancholisch und nur selten etwas lebhafter, werden demzufolge aber auch ganz leicht den Erwartungen an den Albumtitel gerecht, da diesmal weniger improvisiert und alles den unterschwelligen Emotionen untergeordnet wird, die Rick Wakeman an seinem Piano erschafft. Nach hinten heraus gelingt es zwar nicht mehr ganz so gut, die Spannung aufrechtzuerhalten, weil die Kernthemen sich recht grob wiederholen, aber die verzaubernden Melodien, diese durchdringende Intimität und das virtuose, aber niemals übertrieben komplexe Spiel bieten trotz allem genügend Argumente, dem Musiker immer an den Fingern zu kleben und sich seiner frischen und erfrischenden Kunst zu erfreuen.
"Melancholia" ist ein weiterer Beweis für die besondere Klasse dieses schier unsterblichen Musikers, der seinen Zuhörern auch im gesetzten Alter noch bestens zu unterhalten weiß. Zwar hat der Release relativ lange auf sich warten lassen, das Resultat ist allerdings vorzüglich und vor allem für die ruhigen Momente ein passender Soundtrack.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes


