WALLACHIA - Monumental Heresy
Mehr über Wallachia
- Genre:
- Symphonic Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Debemur Morti / Soulfood
- Release:
- 13.04.2018
- Heathen Shores
- So We Walk Alone
- The Prophets Of Our Time
- Silenced No Longer
- The Parallel Fate Of Dreams
- Beasts Of The Earth
- Returned Favor Of Abandonment
- Untruthology Abolished
Das Dilemma der Langatmigkeit
Seit Jahren hängt WALLACHIA in der Dauerschleife des musikalischen Durchschnitts fest, ohne dort eigentlich hinzugehören. Denn ebenso lange beweisen Lars Stavdal und seine Kollegen schon gehöriges Potenzial, bestücken ihre Platten mit wirklich guten Ideen und sind bemüht, den symphonischen Black-Metal-Sound nicht so weit zuzukleistern, dass der aggressive Kern verloren geht - doch am Ende bleiben leider oft nur Ansätze, die von den Norwegern nicht konsequent zu Ende gedacht und gebracht werden.
Auch auf ihrem vierten Album ist dieses Dilemma wieder allerorts präsent, auch wenn "Monumental Heresy" wahrscheinlich sogar der vielseitigste Output der Nordeuropäer ist. Die Songs kommen einfach nicht in Schwung, die Boshaftigkeit des Genres bleibt im Verborgenen, die melodischen Passagen werden so weit gestreckt, dass sie irgendwann langweilig werden, und mit dem Gothic-affinen 'The Parallel Fate Of Dreams' sticht ausgerechnet jener Song positiv heraus, der mit dem üblichen Output von WALLACHIA am wenigsten zu tun hat.
Und wieder mal sind es viele gute Ansätze, mit denen die Band ins Rennen geht. Offenbar jedoch will man ausgerechnet die interesantesten Ideen so weit dehnen und wiederholen, dass sie irgendwann ihre Reize einbüßen. Das ist vor allem bei den längeren Epen zu Beginn ('Heathen Shores', 'So We Walk Alone'), aber auch im Schlussabteil ('Returned Favor Of Abandonment') deutlich spürbar und trübt viel zu früh die Lust und Laune, "Monumental Heresy" noch weitere Chancen zu geben.
Vielleicht sollte WALLACHIA sich beim nächsten Mal einige Gedanken machen, wie man den symphonischen Überbau dennoch aggressiv und kompakt verpackt, um nicht irgendwann in die Beliebigkeit abgedrängt zu werden. Gerade nach fünfjähriger Albumpause hätte erwartet werden dürfen, dass die Herrschaften noch mal dran ziehen, statt sich auf althergebrachtem Allerweltsstoff auszuruhen - sehr schade.
Anspieltipp: Beasts Of The Earth
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes