WALLS OF BABYLON - A Portrait Of Memories
Mehr über Walls Of Babylon
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Revalve Records
- Release:
- 13.04.2018
- Oblivion
- Starving Soul
- My Disguise
- Burden
- Forgotten Desires
- Let Me Try
- Sacred Terror
- Sudden Demon
- Treason
- My Heaven
Anständiger Prog Metal im üblichen Fahrwasser.
Würden sie irgendetwas Außergewöhnlicches machen, dürfte man WALLS OF BABYLON gerne als eine der treibenden Kräfte der künftigen Prog-Metal-Szene Italiens einstufen. Doch auf ihrem aktuellen Release bedient die handwerklich bestens aufgestellte Kapelle lediglich die Basics, arbeitet mit nicht allzu vertrackten Arrangements und setzt auf den melodischen Unterbau aller Songs, die auf "A Portrait Of Memories" Platz gefunden haben - mehr ist es leider nicht.
Umgekehrt ist die Performance und das Songwriting bis auf weiteres makellos; die Breaks sitzen, die vielen Fragmente gehen fließend ineinander über, am Mikro wird nicht geknödelt, und die Gestaltung der Harmonien ist weitestgehend auf Top-Niveau. Warum also hadern? Nun, ganz klar und gerne noch einmal: Es ist nichts wirklich besonderes, was die Band hier kredenzt, sondern eigentlich Stoff, den man gerade Ende der 90er bzw. zur Jahrtausendwende in dieser Form tagtäglich von einer anderen Combo aufgetischt bekommen hat. Zwar sind Releases wie "A Portrait Of Memories" im Rahmen der szeneinternen Entwicklung heute nicht mehr inflationär auf den VÖ-Listen zu finden, doch das macht den neuen Silberling dieser versierten und auch talentierten Italiener nicht spannender.
Es ist eigentlich ein Drama: Die Songs sind gut, spieltechnisch geht die Sache in Ordnung, und auch die Darbietung hat keinen Haken. Aber bei WALLS OF BABYLON ist die mangelnde Originalität ein echtes Problem, das auch von den ordentlichen Kompositionen nicht kaschiert werden kann. DREAM THEATER- und SYMPHONY X-Anhänger (Frühphase), dürfen natürlich mal in die Scheibe reinschnuppern, sollten aber nicht erwarten, dass WALLS OF BABYLON das gewünschte Level erreicht. Gut ist manchmal eben nicht gut genug!
Anspieltipps: My Disguise, Sudden Demon
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes