WALTER FORNICATION - On A Journey Through Time And Space
Mehr über Walter Fornication
- Genre:
- Death Metal / Experimental
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 17.09.2017
- Intro: Trapped Into A Black Hole
- This Perfect Day
- JC Denton
- The Dark Ages
- Assassin
- Mediacracy
- History Misanthropy
- A Lost Generation
- Feuer und Eis (Die Erschaffung der Welten)
- The Universe Is A Mystery
- Outro: The Alien Boogie
- From China To The Sunken City Of Shi Cheng
Eigensinn und Eigenbrödlerei
Es ist wirklich bedauernswert, dass die neue WALTER FORNICATION-Scheibe nicht mit einem besseren Sound gesegnet ist. Der gleichnamige Songschreiber aus dem niederländischen Rotterdam hat durchaus interessante Ideen, die von (melodischem) Death Metal bis hin zu experimentellem, manchmal gar verproggtem Modern Metal reichen, doch angesichts der durchgehend miesen Soundqualität von "On A Journey Through Time And Space" gehen so viele Details auf dem Weg verloren, dass der potenzielle Genuss dieses Albums maßgeblich eingeschränkt wird.
Und dennoch kann man schnell herausfiltern, dass Mr. Fornication ein durchaus fähiger Komponist ist, der den Death Metal nicht als konventionelles, grooviges Gebolze begutachtet, sondern ihm Facetten hinzudichtet, die erst einmal extrem polarisieren. Wenn in 'A Lost Generation' beispielsweise verquere Lead-Gitarren die Szenerie betreten, fühlt sich das im ersten Moment schon sehr komisch an, wächst aber dann doch Stück für Stück zusammen - ähnlich wie die meisten relativ seltsam strukturierten Tracks dieses Albums, die irgendwann doch einen Konsens finden und mit ihren proggigen Arrangements nicht mehr auf Ablehnung stoßen.
Nichtsdestotrotz ist es zwingend notwendig, die zwölf Tracks erst einmal sacken zu lassen, weil sie nun mal keinem vorgegebenen Schema folgen, manchmal arg verstörend klingen und bis zuletzt sehr igelig durch die Ohren flutschen. Aber man kann einfach nicht abstreiten, dass "On A Journey Through Time And Space" inhaltlich viele interessante Spannungsbögen aufbaut, die über die klangtechnischen Defizite hinaus überzeugen. Dass der Sound bzw. die Produktion arg minimalistisch sind, ist zwar ein spürbarer Makel, der auch vor der Schlussbewertung keinen Halt macht. Aber was trotz allem stehen bleibt, ist ein spannender musikalischer Ansatz, der die eigentliche Idee des Death Metals gehörig auf den Kopf stellt - und deshalb auch mal angecheckt werden sollte.
Anspieltipps: JC Denton, Feuer und Eis (Die Erschaffung der Welten)
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes