WARWOLF - The Apocalyptic Waltz
Mehr über WarWolf
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metalopolis/SPV
- Release:
- 28.10.2023
- The Apocalyptic Waltz
- Silver Bullets
- Spawn Of Hell
- Flying Dutchman
- Die With Dignity
- Jealous Clown
- Rivers Of Blood
- Kingdom Of Fools
- Legacy Of Salem
- Bloodlines
- The Resistance
- Van Helsing's Dream
Der Kriegswolf beißt zum zweiten Mal!
Das erste WARWOLF-Album "Necropolis" hat mich im letzten Jahr sehr begeistert! Also wurde die aktuelle Scheibe am Veröffentlichungstag gekauft und mit viel Vorfreude in den CD-Player eingelegt. Allerdings war ich doch leicht enttäuscht, klar alles nicht schlecht gemacht, gute Songs, aber die Begeisterung vom letzten Jahr wollte sich trotz mehrfachen Höhrens einfach nicht einstellen. Eine solide 6,5 von 10, vielleicht auch eine 7, da hätte wohl meine Note gelegen, wenn ich das Album zu dem Zeitpunkt besprochen hätte. Ich hatte aber schlicht und einfach vergessen, dass es mir zum Besprechen zugeteilt wurde. Als Marcel mich dann daran erinnert hat, dass die Review noch aussteht, habe ich das Album nochmal gehört und da hat es zoom gemacht, wie KLAUS LAGE es so schön in meinen Kindertagen gesungen hat.
Auch auf ihrem zweiten Werk, "The Apokalyptic Walz", geht WARWOLF seinen auf "Necropolis" eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Melodischer, von der NWoBHM geprägter Metal, mit gelegentlichem teutonischem Edelstahleinschlag, wird auf 60 Minuten und 12 Songs geboten. Wie beim Debüt kommt einem ein Name sofort in den Sinn: IRON MAIDEN. Ob der Song nun episch angelegt ist, wie das lange Titelstück, welches das Album spannungsgeladen eröffnet, oder kurz und knackig, wie das folgende 'Silver Bullets' – man fühlt sich immer wieder in die goldenen 80er zurückversetzt, aber Alben wie "Piece of Mind" oder "Powerslave" sind doch keine allzu verkehrte Referenz...
Bandkopf Andreas von Lipinski kommt dem Gesangsstil eines Bruce Dickinson durchaus nahe, seine Stimme hat aber genug Eigenständigkeit, dass er nicht wie eine Kopie wirkt. Er beschert der Band mit seinen starken Vocals einen deutlichen Wiedererkennungswert.
Es macht Spaß, der Saitenfraktion beim Spielen zuzuhören. Was da an genialen Melodien und Riffs abgefeuert wird, würde bei anderen Bands für drei Alben reichen. Herrlich. Hört euch 'Bloodlines' an! Man entdeckt mit jedem Durchlauf neue Details und Melodien, und mache Refrains, wie z.B. von 'Spawn Of Hell', bekommt man nur ganz schwer aus dem Gehörgang, wenn sie sich dort mal festgesetzt haben. Ein Highlight ist mit 'Rivers Of Blood' ziemlich in der Mitte des Album versteckt. Ein langsamer Beginn, ruhiger Gesang, Steigerung zum Refrain mit einem Chorgesang und das ganze wird dann mit fantastischen Gitarrenleads garniert. Ein ungewöhnlich aufgebauter Song, der Gänsehaut erzeugt. Mit "The Resistance" zeigt die Band, was sie an ihren Instrumenten drauf hat und weiß den Hörer auch ohne Andreas Gesang fast fünf Minuten lang zu fesseln.
Produziert wurde das Album von GRAVE DIGGER Kopf Chris Boltendahl. Der Sound ist knackig und klar, hier hat er, wie schon beim ersten WARWOLF Album, hervorragende Arbeit geleistet. Ebenfalls positiv erwähnt werden muss das detailreiche Artwork von Uwe Jarling, in welchem sich zahlreiche Motive aus den Texten des Albums finden lassen. Songtitel wie 'Van Helsing's Dream' oder 'The Flying Dutchman' zeigen, um was es in den Lyrics geht.
Die Band macht mit ihrem neuen Album einen gehörigen Schritt nach vorne, auch wenn man sich stilistisch nicht allzu weit vom Debüt entfernt, steckt der Teufel in Detail. Der mehrfach erwähnte Einfluss der wohl größten NwoBHM-Helden lässt sich weder verleugnen, noch ist er unbeabsichtigt, sondern Teil des Konzepts der Truppe. Allerdings kristallisiert sich in meinen Ohren auf "The Apokalyptic Walz" langsam, aber sicher ein eigener WARWOLF-Sound heraus und mit Tracks wie 'Legacy Of Salem' oder 'Kingdom of Fools' zeigt man durchaus eine eigenen Handschrift.
Ob das Album anfangs an den hohen Erwartungen, die das Debüt bei mir geweckt hat, gescheitert ist oder ich einfach nicht in der richtigen Stimmung war, ich weiß es nicht. Gebt dem Album ein paar Durchläufe, ihr lasst euch sonst ein tolles Stück Edelstahl entgehen! Habe ich die tollen Gitarren schon erwähnt? Ich bin gespannt, wohin der Weg der Band noch geht!
Liebe Mitglieder von WARWOLF, ich hoffe, ihr verzeiht mir die Verzögerung - aber so bringt euer Endzeittanz es nun auf fette 9 Punkte.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Maik Englich