WAR GODS OF THE DEEP - Action Space Battle (Re-Release)
Mehr über War Gods Of The Deep
- Genre:
- Rock / Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 10.07.2024
- Transmission
- Sons Of The Serpent
- Life Coach
- Beautiful Oblivion
- The Machine
- Done
- Light Your Soul
- Burn The Misery
- One Of Us
- Horizon
Schräg und originell, aber kein reiner Genuss.
Aus Chicago stammt diese Band, wobei es keinerlei Hinweise gibt, ob es überhaupt eine Band ist, was auf dem Album eingehend zu 'Burn The Misery' auch thematisiert wird. Der äußerst originelle Name ist sicherlich an den gleichnamigen Film mit Vincent Price aus den Sechzigern angelehnt. Doch irgendwie fand die Band bei uns keinen Abnehmer. Das muss nichts bedeuten, denn wir bekommen einfach zu viel, um alles rezensieren zu können, zumal dies hier ein Re-Release ist, bei dem ein Underground-Album in eine zweite Auflage geht. Da muss also etwas dran sein, oder? Also habe ich mich des Albums angenommen, es angehört und wieder zur Seite gelegt. Das habe ich jetzt mehrfach getan, weil ich einfach nicht wusste, was ich mit "Action Space Battle" anfangen sollte. Um ehrlich zu sein, bin ich mit den Kriegsgöttern offensichtlich überfordert. Schauen wir doch mal genauer hin.
Beginnen wir mit dem Positiven: Das Cover ist ja wohl mal großartig mit seiner Anmutung eines Pulp-Magazins der 50er Jahre. Moment, das Cover? Nein, es gibt derer drei, eines für den normalen physischen Release, das auch die schwächste Variante ist, dann eines für den digitalen Release und eines für die Bandcamp-Ausgabe. Letztere sind beide absolut klasse. Die Gitarren machen immer wieder tolle Dinge, da sind echt fette Metalriffs, aber auch gefühlvoll eingesetzte, sparsame Noten, effektvolle Passagen wie in den Versen von 'Beautiful Oblivion', mal agiert man eher grungig, mal tritt man über zum Stoner, auf jeden Fall immer mit witzigen Einfällen und Abwechslung. Einige Lieder brauchen zwar ein paar Durchläufe, dann prägen sie sich aber ein und sind durchaus spannend wie 'Done', 'Horizons' oder mein Favorit 'Burn The Misery'.
Leider gibt es aber auch etwas zu motzen. Reden wir nicht lange um den Brei, wer immer der Sänger ist, er ist der große Schwachpunkt von "Action Space Battle". Er singt zwar originell, aber irgendwie auch grölig und vor allem: an den meisten Stücken völlig vorbei. Man hat oft den Eindruck, dass die Band einen anderen Song spielt, als der Mann am Mikrophon im Ohr hat. Oder zumindest konnte man sich nicht auf eine Tonart einigen. Da man das Album in Gänze auf der Webseite der Band anhören kann, empfehle ich mal auf den Musikbereich zu surfen und dann den Song 'Sons Of The Serpent' anzuhören. Bei 2:20 Minuten kommt ein Gitarrenpart, der in einen Chor übergeht, und dann in einen furchtbar phrasieren Stakkatogesang; und immer wieder stört mich etwas. Und in 'Life Coach' singt der doch völlig neben Band und Lied her, ohne klare Überschneidung. Ein weiteres Problem sind die Längen der Stücke, die mehrfach die sechs Minuten überschreiten und in 'The Machine' sogar beinahe die Elf-Minuten-Marke reißen, aber leider die Spannung über diese Länge auch musikalisch nicht aufrecht erhalten können.
WAR GODS OF THE DEEP klingt wie ein Ein-Mann-Projekt eines durchaus versierten Gitarristen mit einem Trend zu experimentellen, avantgardistischen Kompositionen. Was er bräuchte, wäre ein guter Sänger und ein paar Musiker, die ihm helfen, aus seinen Ideen Songs zu stricken, die auch für den Hörer funktionieren, mit einer nachvollziehbaren und gesanglich auch passend umgesetzten Melodie. Zwar gibt es ein paar Hinweise darauf, dass doch insgesamt vier Musiker die Kriegsgötter bilden, Rikk, Chris, Sam und Frankie, aber ich bin noch nicht restlos überzeugt. Momentan vermag ich das Album jedenfalls nicht zu empfehlen, ich erkenne zwar die Ideen und könnte mir vorstellen, dass daraus ein wirklich packendes (Konzept)-Werk erwachsen könnte, aber die vorliegende Version nervt mich mehr, als dass sie mich begeistert.
Aber ihr könnt euch selbst ein Bild machen, denn hier ist 'Life Coach':
https://www.youtube.com/watch?v=_2XsI4I4FX0



- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger