WAR MACHINE - The Beginning Of The End
Mehr über War Machine
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Nightmare Records
- Release:
- 21.02.2006
- Betrayed
- Empty
- Beginning Of The End
- Safe Haven
- Fate
- Eternally
- Forgotten Demise
- Taunted Souls
- Eye For An Eye
- Dust To Dust
- Apocalypse
Diese kanadische Kapelle turnt schon seit einigen Jahren durch die harten Gazetten und hat dabei ausschließlich großartige Resonanzen geerntet. Gegründet wurde die Band bereits 1994, hat in der Zwischenzeit diverse Demos und sogar ein Album in Eigenregie heraus gebracht. Ich war die ganze Zeit über skeptisch, ob sich hinter WAR MACHINE nicht ein kleiner Hype befinden würde, basierte doch ein Großteil der ihnen zuteil gewordenen Aufmerksamkeit auf den illustren Gästen, die auf ihren Werken zu hören waren.
Dies ist auch auf "The Beginning Of The End" nicht anders. So jongliert Dave Ellefson (ex MEGADETH) nicht nur mit den tiefen Tönen, sondern co-produzierte die Chose auch noch. Des weiteren soliert Ralph Santolla (ICED EARTH), singt Harry Hess (HAREM SCAREM) und der Sänger von EMERALD RAIN saß an den Knöpfchen. Nette Ansammlung von Prominenz, gell?
Schmeißt man die Scheiblone nun in den Player brät einen erst einmal der dynamische Fettwand-Sound um. Geilofant! So muss das klingen, dann haben auch die Nachbarn Spaß daran. Und da ich ein geselliges Kerlchen bin, drehe ich mal ein paar Tuben lauter. Jawohl!
Der Opener stampft dann auch gleich schön im Midtempo durch mein Wohnzimmer und beim coolen Chorus wird spontan mit gegrölt. Die Nummer hat schon mal Gesicht. Beim nachfolgenden 'Empty' wird schön das Tempo angezogen, ohne dass dabei der melodische Aspekt unter meinem Teppich verschwinden würde. Und bereits bei diesen beiden Songs merkt man, dass WAR MACHINE auch ohne Namedropping auskommen würden. Ihre Stärke liegt nämlich im Songwriting. Keiner der Musiker spielt sich in den Vordergrund, alle ziehen am gleichen Strang und so entstehen herrliche Metalsongs, die zeitgemäß produziert das Old School-Flair in meine Bude pusten.
Ohne auf irgendwelche Schubladen zu achten, ballern die Jungs traditionellen Heavy Metal aus der Hüfte, der mal an ICED EARTH ('Eternally') und mal gar an DEATH ANGEL ('Taunted Souls') erinnert. Ihr seht, das Spektrum ist breit gefächert und das ist auch gut so. Man merkt allen Songs sofort an, dass die Komponisten eine dicke Portion Live-Erfahrung hinter sich haben, da jede Nummer extrem eingängig klingt. Wer jetzt an poppigen Kitsch-Metal denkt, sollte aber sofort umdenken, denn bei WAR MACHINE regiert die Klampfe. Lauschet nur mal in 'Eternally ' hinein und ihr werdet diesen Chorus so schnell nicht wieder loswerden. Harry Hess, der schon bei HAREM SCAREM einen superben Job abliefert veredelt diese Nummer im Chorus mit einem Matt Barlow-artigen Einsatz, der sicher nicht nur bei mir für Begeisterung sorgen wird. Wer also auf ICED EARTH-Material der Marke 'Melancholy' oder 'I Died For You' abfährt, muss diesen Song einfach lieben!
Aber WAR MACHINE sind kein Plagiat, denn an anderer Stelle treten sie das Gaspedal mächtig durch und skalpieren den geneigten Headbanger mit messerscharfen Riffs. Allein der Überflieger 'Eye For An Eye' dürfte ausreichen, um diese These zu untermauern.
Alles in allem also nichts mit Hype. Die Truppe, die im übrigen auch schon beim Prog-Power-Festival in Übersee überzeugen konnte, verfügt seit Kurzem über ein komplett neues Backing Line-Up und dürfte somit in den Startlöchern stehen, deutsche Hallen zu erobern. Ich für meinen Teil werde dort sein!
Anspieltipps: Eternally, Eye For An Eye, Taunted Souls, Betrayed
- Redakteur:
- Holger Andrae