WARCHILD - Frozen Dreams
Mehr über Warchild
- Genre:
- Power Metal
- Release:
- 20.04.2007
- They Caught You
- Die To Be
- September Moaning
- Demons In The Mirror
- Empire Of The Night
- Queen Of Sin
- Of Love And Pain
- A Bleeding Mind
- A Silent Cry
- War In Heaven
- Struggle For Life
- Reborn
- 24 Gathering
Sechs Jahre sind seit dem Veröffentlichungstermin der gelungenen Debüt-CD "Open Fire" verstrichen, ehe WARCHILD dieser Tage mit "Frozen Dreams" ein Nachfolgewerk präsentieren. Zwischenzeitlich haben sich einige Positionen innerhalb der Band geändert; so hat man sich vom Bassisten, Keyboarder und zweiten Gitarristen getrennt, wobei lediglich Kalle Keller neu zur Formation gestoßen ist und den offenen Bassposten übernommen hat. Diese Umstellungen waren jedoch nicht die Ursache für eine lange Wartezeit, sondern eher die Tatsache, dass die Hälfte der Musiker andere Prioritäten setzt (IVORY NIGHT und Schauspielkunst). Dennoch ist es WARCHILD gelungen, weiterhin zu bestehen, und der Drang nach einer weiteren Veröffentlichung hat sicherlich zum Überleben beigetragen.
Die zwischenzeitlich gefrorenen Träume tauen nach dem einminütigen Intro 'They Caught You' endgültig auf und ein makelloser, mehrstimmiger Gitarrenlauf sorgt für ein Highlight auf der Produktion, ehe die für WARCHILD typischen Rhythmusgitarren einsetzen und ein angenehmer Mitwipptakt zu einer schönen Mitsingmelodie führt. So steigt man gemäßigt aber gekonnt mit 'Die To Be' in die neue CD ein.
Da sich die Aufnahmen sehr hingezogen haben, folgt die textliche Aufarbeitung des 11. Septembers von WARCHILD mit reichlich Verspätung. Das Musikalische überzeugt jedenfalls mit klugen Gitarrenbetonungen und einem Refrain, der Ohrwurmcharakter besitzt. 'Demons In The Mirror' ist dann die erste WARCHILD-Komposition mit Thrash-Metal -Charakter. Stilistisch irgendwo zwischen MEGADETH und ANNIHILATOR angesiedelt, sorgt die Nummer für ordentlichen Wirbel. Außerdem lassen der unterstützende Einsatz von Keyboards sowie die hohen Gesangsmomente von Rouven Bitz aufhorchen – wobei ich persönlich diese Art von Gesang an der Stelle unglücklich platziert finde. Dagegen ist der kräftige Gesang in den Strophen begrüßenswert und würde zu WARCHILD auch sonst besser passen - auf alle Fälle ist dieser Gesangsstil wesentlich ausdrucksvoller. Insgesamt bin ich von den ersten drei Kompositionen positiv überrascht.
Das darauf folgende 'Empire Of The Night' kann das Level der vorigen Stücke nicht mehr ganz halten, es besitzt jedoch eine nette Melodie. 'Queens Of Sin' dagegen lebt nur noch vom dominierenden Gitarrenspiel - an dieser Stelle möchte ich ebenso das solide und organische Schlagzeugspiel von Andreas Schmidt auf der CD loben - ansonsten bleibt ein unpassender Text übers Poppen hängen - da kommt die Frage auf: Muss das sein? Ich würde sagen, nein, denn das Sexualleben eines WARCHILD-Musikers interessiert mich nicht. Dem nachfolgenden 'Of Love And Pain' fehlt es an Durchschlagskraft, besser hingegen sind die beiden flotten 'A Bleeding Mind' und 'Silent Cry'. Diese rotzigeren Stücke sind überzeugender und dafür ist sicherlich Kalle Keller mitverantwortlich. Ansonsten fällt noch das gute 'Reborn' auf, ehe die CD mit '24 Gathering' einen Abschluss findet, der lediglich mit akustischen Gitarren gestaltetet ist.
Der Sound von "Frozen Dreams" ist erheblich roher ausgefallen, als der von "Open Fire" mit dominierenden Keyboards. An Tempo hat man etwas zugelegt, ansonsten klingen WARCHILD nach WARCHILD, und das ist gut so.
Alles in allem bleibt ohne Zweifel eine ansprechende CD, die sich nicht hinter vergleichbaren Veröffentlichungen in der zweiten Reihe verstecken muss. Extrapunkte gibt es für eine gute Produktion und noch besseres Gitarrenspiel. Dagegen überzeugt mich der Gesang nicht vollends. Möglicherweise liegen Rouven Bitz eher die sanfteren Stilrichtungen, welche er auf seiner MySpace-Seite präsentiert. Wie es in Zukunft weitergeht und ob die Band wiederum sechs Jahre für die Veröffentlichung eines Albums benötigt, steht in den Sternen. Es wäre wünschenswert, wenn es wieder etwas Neues geben würde, solange die Musiker Sinn und Freude an ihrem Tun finden. Zu beziehen bei http://www.warchildweb.de .
Anspieltipps: Die To Be, September Moaning, Silent Cry
- Redakteur:
- Stefan Lang