WARCRY (GER) - Revenge In Blood
Mehr über Warcry (GER)
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pure Steele / Twilight
- Release:
- 15.10.2010
- Pure Force Of Steel
- In Battle For Vengeance
- Awakening The Cemetary
- Bloody Black Axe
- A Tavern Ride
- Knights Of The Dark Blade
- Deathrider (OMEN-Cover)
- The End - Dawn Of A New Age
- Infernal Triumph
- The Revenge (True Heavy Metal Trilogy Part III)
- Banshee
Die Band bedient mit viel Freude sämtliche Facetten der wahren 80er, welche der Feingeist gerade nicht hören will.
Schon mit seinem ersten Scream lässt der allmächtige Martin Knötzele die Schwarte ordentlich krachen und schlägt unverblümt sämtliche Poser in die Flucht. Spitz und schrill sprengt er den Nagel vom Zeh und macht gleich in den ersten fünf Sekunden des schnellen Openers 'Pure Force Of Steel' klar, dass wir es hier mit M.E.T.A.L. zu tun haben, wie er traditioneller, räudiger und ungekünstelter kaum sein könnte. Das Schlagzeug rumpelt roh und ungeschliffen, der Gesang zeigt von den spitzen Screams in Mutz/Cyriis/Toto-Sphären über den wuchtigen Kimball-Pathos bis hin zum Knurren und Bellen der Cronos-Liga sämtliche Facetten, die der progressive Feingeist gerade nicht hören will.
Die einst als HEILIGS BLECHLE musizierenden Schwaben machen also auch auf ihrem insgesamt dritten Album "Revenge In Blood" keine Gefangenen, und sorgen mit ihrem wilden aber doch in sich stimmigen Stilmix aus traditionellem 80er-Metal, archaischem Black/Thrash und einem ganz kleinen bisschen keltisch-folkloristischer Schunkelei ('A Tavern Ride') für rundum gute Laune beim Bangervolk, das auch mal Fünfe grade sein lassen kann und einfach Spaß daran hat, zu eingängigen, martialischen Schlachthymnen die Faust in die Höhe zu recken und die Matte kreisen zu lassen. Schon das weitläufige Lead zum angeschwärzten Stampfer 'In Battle For Vengeance' mit seinem herrlich grimmigen Break im Mittelstück macht ordentlich Laune, das heißere Black/Thrash-Stück 'Awakening The Cemetary' überzeugt durch die Riffs und den gruftigen Refrain, und mit 'Bloody Black Axe' folgt die Mitsing-Hymne schlechthin.
Auch das großartige 'Knights Of The Dark Blade' weiß durch die Verbindung bissigen Keifens der Marke Keith Fay oder Mille Petrozza mit einigen recht episch anmutenden klaren Vocals im Refrain ordentlich zu punkten, bevor sich die Scheibe mit dem folgenden Doppelschlag in schwarzmetallischere Dimensionen begibt. Erst punktet die Black/Thrash-Attacke 'The End' und dann setzt die mit Mr. "Iron Lungs" Volker Frerich eingesungene HELLHAMMER-Huldigung 'Infernal Triumph' noch eins drauf. Das Abschlussdoppel aus dem flotten 'The Revenge' mit den verstärkt auftretenden Screams und dem düster-stampfenden 'Banshee' mit seinen starken, keltisch angehauchten Gitarren, präsentiert sich dann nochmals mehr in Richtung traditionellen Metals orientiert, weiß aber damit ebenso zu gefallen.
Da stört es dann auch nicht, dass der Rhythmus ordentlich rumpelt, dass es sicherlich betörendere Stimmen in der Szene gibt, und dass sich die Band recht ausgiebig von ihren alten Helden inspirieren lässt. Daraus macht die Truppe auch keinen Hehl, denn mit der schön angeschwärzten Coverversion zu OMENs unsterblichen 'Death Rider', das Martin im Duett mit George Call (OMEN/ASKA) intoniert, legt sie die Karten ganz offen auf den Tisch. Wenn ihr es also unaffektiert und voll auf die Glocke haben möchtet, dann seid ihr bei WARCRY goldrichtig, denn viel schöner kann man sich nicht durch die Old-School-Botanik knüppeln. Gegenüber den beiden Vorgängeralben hat sich die Band auf jeden Fall nochmals ordentlich gesteigert, weil sich vor allem die Dichte der eingängigen und hängen bleibenden Stücke erhöht hat. So kännen sich Fans der bereits als Referenz genannten Bands ebenso zur Zielgruppe rechnen, wie diejenigen unter euch, die ihre Freude an Bands wie GODDESS OF DESIRE, den schwäbischen TYRANT, den neueren, metallisch rockenden und rollenden DARKTHRONE oder an SODOM, WARFARE und TANK haben.
Anspieltipps: In Battle For Vengeance, Blood Black Axe, Knights Of The Dark Blade, Infernal Triumph, Banshee
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle