WARDANCE - Heaven Is For Sale
Mehr über Wardance
- Genre:
- Euro Metal / Speed Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Dying Victims Productions
- Release:
- 17.09.2018
- Heaven Is for Sale
- Destroyer
- Believe
- Neverending Nightmare
- I Don't Love You Anymore
- Overture
- Don't Play With Fire
- Death Caress
- Paris in Fear
- House Of The Rising Sun
- Friday The 13th
- Blues
- Chonda's Dream
- Killing Snow
- Megalomaniacs
- Wild Beauties
- Die Unendliche Geschichte
Dritte-Reihe-Scheibe mit fast 30 Jahren auf dem Buckel.
Nicht alles, was aus früheren Zeiten wieder veröffentlicht wird, ist auch wirklich ein Klassiker. So ist es auch bei "Heaven Is For Sale", dem einzigen Album der Deutschen WARDANCE eher fragwürdig, das Scheibchen in eine solche Kategorie einzusortieren. Dying Victims Productions hat das Produkt mit einigen hörbaren Bonustracks durchaus wertig aufgemotzt, aber das ändert nichts daran, dass wir es mit einer klaren Dritte-Reihe-Veröffentlichung zu tun haben.
Qualitativ ist das gar nicht so übel: Geboten wird melodischer Speed Metal mit dem enorm gewöhnungsbedürftigen Gesang von Sandra Schumacher. Dabei muss festgehalten werden, dass die Vocals wirklich eigenständig sind. Wer also vor allem über einen unverkennbaren Gesangsstil Zugang zu Musik findet, kann hier auf jeden Fall reinhören. Sandra singt manchmal wie ein heißerer Kai Hansen Mitte der Achtziger, aber das Songwriting hat natürlich keine "Walls Of Jericho"-Qualitäten. Trotzdem gefallen die doppelten Leadgitarren, und mancher Titel bleibt auch im Ohr haften. Echten Klassikerstatus verdient aus meiner Sicht aber nur das wirklich großartige Coverartwork von Andreas Marschall (BLIND GUARDIAN, GRAVE DIGGER, HAMMERFALL, IMMOLATION, IN FLAMES, KREATOR, OBITUARY, ORDEN OGAN, RAGE, RUNNING WILD, SODOM, U.D.O. - ihr habt wahrscheinlich alle mehrere Alben mit seinen Artworks zu Hause). Marschall hat hier fraglos eines seiner besten Artworks abgeliefert, ein grandioses T-Shirt-Motiv. Schade, dass die Musik dieses Niveau nie so ganz halten kann.
Die insgesamt gut produzierte Scheibe hat zwischen einigen Hits, die irgendwo zwischen ganz alten HELLOWEEN-Songs, ganz altem BLIND GUARDIAN-Material oder auch leichtem US-Flair herumschlingern, leider auch einiges an Füllmaterial ('House Of The Rising Sun' ist wirklich ein ganz schreckliches Cover). Zudem ist das Bonusmaterial gut hörbar, aber nie wirklich zwingend - wobei ich das sehr eigenständige 'Friday The 13th' schon spannend finde aufgrund der doomigen Note. Der Release ist sicher metalhistorisch relevant und interessant, aber auch nur für Underground-Alles-Liebhaber wirklich zwingend. Konsequenterweise habe ich das Album gekauft, bereue es nicht und höre sie auch ganz gerne. Ich befürchte nur, dass der Markt für WARDANCE 2019 echt überschaubar ist. Aber gut, hört gerne rein - vielleicht feiert ihr das Werk ja richtig ab. Ich lasse es gerne mal rotieren, aber Klassikeralarm klingt dann doch anders.
Anspieltipps: Heaven Is For Sale, Believe, Friday The 13th.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer