WARHEAD - Hour Of Death - Live 2000
Mehr über Warhead
- Genre:
- Power / Thrash Metal
- Label:
- Timezone Records / Rough Trade
- Release:
- 26.09.2008
- C17-X/05
- Senseless
- Six Billion Reasons To Hate
- Electrocute!
- Flashback Of A Poor Man
- Blackout
- The Trial
- Desert Trip
- Memories
- A Piece Of Your Flesh
- Into The Light
- Warhead
- Lord
- Let Me Die
- Listen!
- The Other Side
- Perfect / Infect
- Good Christian
Anlass zum Feiern hat in diesem Jahr die Osnabrücker Metal-Institution WARHEAD, denn seit nunmehr bereits 15 Jahren hält Mastermind Peter Breitenbach dieses Banner hoch und erst im letzten Jahr kredenzte er uns mit "Captured" ein ganz vorzügliches neues Studioalbum seines Unternehmens.
"Hour Of Death – Live 2000", das aktuelle Silberscheibchen der Truppe, das den Fans quasi als Geburtstagspräsent offeriert wird, ist jedoch nur der Anfang der anstehenden Feierlichkeiten. In den kommenden Wochen werden die Herrschaften dieses Album im Rahmen einer Release-Party im "Alten Schlachthof" zu Lingen, sowie anlässlich einer Jubiläums-Show in der Osnabrücker "Lagerhalle" zusammen mit ihren Fans amtlich feiern. Der letztgenannte Abend wird dann auch tondokumentarisch aufgezeichnet und soll die Grundlage für eine DVD darstellen, die im nächsten Jahr zur Veröffentlichung ansteht. Der Erwerb von "Hour Of Death – Live 2000" beinhaltet zusätzlich den Zugang zu zwölf Bonus-Tracks über die Website der Truppe und rundet das satte Paket an Geschenken vorzüglich ab.
Obendrein befindet sich die Formation in ihrer aktuellen Besetzung erneut im Studio, um im Laufe des kommenden Jahres auch noch ein weiteres Studioscheibchen nachzuschieben, das inhaltlich an "Beyond Recall" anknüpft und abermals ein Konzeptwerk darstellen wird. Der Kreis wird zudem dadurch geschlossen, dass Michael "Mitch" Müller, der auch auf "Captured" das Gesangsmikro übernommen hatte, erneut in den Schoß der Band zurückgekehrt ist und wieder bei WARHEAD mit von der Part(y)ie sein wird. Soviel also zu den kommenden Aktivitäten von WARHEAD, die uns zunächst einmal aber ihr mittlerweile zweites Live-Album kredenzen.
Dieses wurde am 26.Mai 2000 ebenfalls im "Alten Schlachthof" in Lingen im Rahmen der damaligen "Beyond Recall"-Tournee mitgeschnitten und präsentiert die Band, die zu jenem Zeitpunkt neben Peter am Schlagzeug, aus den Herren Björn Eilen (Gesang), Florian Albers (Gitarre) und Benjamin Zur Heide (Bass) bestand, in sehr gut eingespielter Form. Die Setlist jenes Abends war logischerweise vom damals gerade brandheißen Album "Beyond Recall" geprägt, von dem dann auch acht von 13 der Tracks präsentiert wurden. Dazu spielten die Burschen aber noch sieben Songs vom Vorgänger "Perfect / Infect" aus dem Jahr 1999, sowie drei Tracks vom Debüt "Good Part For Each" (1997), die den wirklich imposanten Querschnitt durch die Frühphase der Band vervollständigen.
Die zum damaligen Zeitpunkt perfekt harmonierende, weil seit dem ersten Demo im Jahr 1995 aus den Herrn Breitenbach, Zur Heide und Eilen bestehende Truppe, lieferte ein sehr gediegenes Programm und ackerte sich ungemein songdienlich zusammen mit dem zur Entlastung von Björn, der ursprünglich nicht nur das Mikro, sondern auch die Klampfe bediente, rekrutierten Gitarristen "Floh" Albers durch das Programm. Trotz der Tatsache, dass die Publikumsreaktionen im Vergleich zu anderen Live-Alben eher verhalten wirken, kommt dieses Album ungemein authentisch rüber. So gewinnt man beim Hören von "Hour Of Death – Live 2000" zu keiner Sekunde den Eindruck, dass hier im Studio großartig nachgebessert worden wäre.
Viel eher lassen uns WARHEAD an einem sehr intensiven Abend voll heftigem Heavy Metal mit dezenter Thrash-Schlagseite teilhaben und die dargebotenen Songs verfehlen auch heute, acht Jahre danach, ihre Wirkung nicht. Bangalarm ohne Ende ist hier angesagt! Auch wenn sich die damals unter dem Banner WARHEAD agierenden Herren im Laufe der Zeit auseinandergelebt haben und uns dieses Album mit ein klein wenig Wehmut an jene Phase in der Historie der Band zurückdenken lässt, macht es für mich mehr Sinn nicht nur dieses Werk zu beklatschen, sondern eher über die erwähnten kommenden Aktivitäten zu jubilieren.
Die Lorbeeren dafür gebühren logischerweise in erster Linie Peter Breitenbach und er ist es auch, dem zum Wiegenfest von WARHEAD die Pranke geschüttelt werden muss. Ohne seine Hingabe zu diesem, seinem "Baby", wäre die Metal-Welt nämlich definitiv um eine Attraktion ärmer.
In diesem Sinne, nur das Beste, auch von meiner Seite und ein deftiges Prost auf die nächsten (zumindest einmal weiteren 15) Jahre!
Anspieltipps: Flashback Of A Poor Man, Desert Trip, Warhead, Let Me Die, The Other Side
- Redakteur:
- Walter Scheurer