WARLOCK A.D. - Book II: The Valley Of Vâgené
Mehr über Warlock A.D.
- Genre:
- Symphonic Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Rockshots Records
- Release:
- 27.09.2024
- A Strange New World (That Is Not My Own)
- The Valley Of Vâgené
- Nanum Imperium
- The Golden Showers Of Prestønia
- By The Path Of The Exiled
- Rothgar Warsong
- As One, We Stand!
- Ancient Dragon Of Storms Flüffir Mighty Guardian Of Valley (Techno Wyrmhole)
- The Sacred Spears Of Brittanni
- Stormbreather
- The Sword Of Cühm
- The Rising Flames Of The Eternal Golden Empire Rise
Epic Hollywood Metal in Reinkultur - und in fantastischer Verfassung!
Ein Blick auf die bisherige musikalische Historie von WARLOCK A.D. lässt Schlimmstes vermuten. Die Band hat in den vergangenen fünf Jahren eine Vielzahl von Singles in die digitalen Umlaufbahnen geschossen und sich dabei von so ziemlich jedem einzelnen Klischee treiben lassen, das die Franchise Epic Hollywood seinerzeit erst groß gemacht hat - mächtig viel Klamauk inklusive. Von daher ist es umso überraschender, dass die zweite vollwertige Scheibe mit richtig starkem bombastischem Melodic Metal aufwartet, richtig gute Singalongs ihr Eigen nennt und auch bei den Hooklines nicht darauf vertraut, dass es der symphonische Unterbau schon richten mag. Die Chöre sitzen, die Melodien bleiben kleben, das Storytelling ist wunderbar in die Songs integriert, und wenn man sich in der Rückblende noch einmal mit einem Genre-Klassiker wie "Symphony OF Enchanted Lands" befassen mag, ist "Book II: The Valley Of Vâgené" von dem dort gebotenen Niveau überhaupt nicht weit entfernt.
Verfechter des epischen Stiefel-Metals dürfen sich aber dennoch ein wenig in Zurückhaltung üben, denn die vier britischen Kollegen schaffen es leider nicht, ihre neue Platte ohne eine Spur von Irrsinn über die Ziellinie zu bringen, so dass gerade in der zweiten Hälfte wieder der Schalk im Nacken sitzt und WARLOCK A.D. leider partiell von der äußerst löblichen Linie abweicht. Das ist insofern ziemlich ärgerlich, da "Book II: The Valley Of Vâgené" bis zur Halbzeit nicht nur einen guten, sondern einen geradezu fantastischen Eindruck hinterlassen hat.
Glücklicherweise hält diese Phase jedoch nicht lange an, so dass das trollig-folkige 'Rothgar Warsong' und das von Dancefloor(!)-Beats unterlegte 'Ancient Dragon Of Storms Flüffir Mighty Guardian Of Valley (Techno Wyrmhole)' lediglich als kurze, aber eben auch gescheiterte Experimnte aufgefasst werden können, die das Gesamtvergnügen nur minimal eingrenzen. Denn eine Band, die majestätische Hymnen wie 'The Valley Of Vâgené', 'As One, We Stand!' und ganz besonders das epische Monster 'By The Path Of The Exiled' zu produzieren imstande ist und später auch noch einen Longtrack wie 'The Rising Flames Of The Eternal Golden Empire Rise' trotz bescheuertem Titel so stark auf den Punkt bringt, kann man wegen einiger Unzulänglichkeiten einfach nicht bestrafen. Zumal die gesamte Inszenierung in diesem Segment eine der besten Verbindungen aus melodischem Heavy Metal und Fantasy-Storytelling geworden ist.
Natürlich kann man hier diskutieren, ob die Schwelle zur Popmusik an manchen Stellen bereits überschritten wurde, aber bei all den bemerkenswerten Widerhaken, diesen klebrigen Melodien und dieser richtig tollen Performance darf dies eigentlich gar nicht erst auf die Agenda der Dikussionen geraten. Nein, hier gilt: Genießen, erleben, mitsingen - und vorab natürlich: Kaufen! Zwei kurze Einschnitte haben diesen Hochkaräter glücklicherweise nicht beschädigt, ihm aber jegliche Chance auf die Höchstnote genommen. Sei's drum, davon lassen wir uns alle nicht den Spaß verderben!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes