WARRIOR SOUL - Live In England
Mehr über Warrior Soul
- Genre:
- Sleaze/Punkrock
- Label:
- Livewire/Cargo Records
- Release:
- 27.06.2008
- Intro
- Interzone
- Love Destruction
- No No No
- The Drug
- Shock Um Down
- Let's Get Wasted
- The Losers
- Punk And Belligerent
- Bad News (Rock'n'Roll Boyfriend)
- Super Power Dreamland
- Downtown
- Wasteland
Für Fans der "Kämpferseele" und die's noch werden wollen, boten die Re-Releases aller Scheiben von Escapimusic die ideale Gelegenheit, sich die CDs allesamt zuzulegen. Einziger Wermutstropfen waren die Live-Bonustracks, die in unterirdischster Bootlegqualität daher dröhnten. Allen, die noch nie ein Konzert von WARRIOR SOUL livehaftig erlebt haben, kann jedoch Abhilfe geschaffen werden.
"Live In England" nennt sich der Mitschnitt vom letzten Jahr, bei dem der neue TROUBLE-Frontmann Kory Clarke schwedische und englische Musikerfreunde dazu bewegen konnte, mit ihm die Bühnen zu erklimmen. Neben Rille Lundell und John Hodgson an der Axt gehörten noch Mike McNamara am Bass und Rob "Stevo" Stephenson an den Kesseln zu den Entschlossenen. In der Setlist wurden alle Klassiker der Band berücksichtigt, worunter sich mit 'Bad News (Rock'n'Roll Boyfriend') auch ein neuer Song befindet, der eine ordentliche BACKYARD BABIES-Schlagseite aufweisen kann. So weit die Fakten, doch wie ist's um die Qualität der Scheibe bestellt?
Da fällt gleich zu Beginn auf, dass das Rockstardasein bei Kory Clarke Spuren hinterlassen hat. Er ist nicht mehr so bei Stimme wie auf den Studioalben und klingt um einiges rotziger, was mich jedoch in keinster Weise stört, denn es unterstreicht umso mehr die Authentizität eines Live-Gigs. An der Setlist kann man auch nicht meckern, denn alle Hits der Gruppe wurden berücksichtigt und mit ordentlich Spaß in den Backen rausgefeuert. Des Weiteren halten sich die Verspieler und missratenen Gesangseinsätze in Grenzen. Allen voran die Gitarrenfraktion ist hervorzuheben und kann mit knackigen Riffs und auf den Punkt gespielten Soli sich im Scheinwerferkegel sonnen. Und das wussten WARRIOR SOUL-Fans auch schon immer: Kory Clarke ist die geborene Rampensau! Man kann förmlich das Kondenswasser von der Decke tropfen sehen und den Schweiß in der heimischen Bude riechen. Wenn ich meinen Ohren trauen kann, wurde hier nicht viel ausgebügelt, was bei vielen aktuellen Livescheiben leider die Regel ist.
Fans der Truppe kommen an diesem Livedokument nicht vorbei. Und wer wissen will, warum die Jungs die Blaupause für alle Punk'n'Roll-Kapellen darstellen, wird's nach Einfuhr der Scheibe wissen. Leider war die Combo damals ihrer Zeit meilenweit voraus, weshalb sie zwar viele Musiker maßgeblich in ihrem Schaffen beeinflusst hat, aber vom berühmt-berüchtigten Kuchen nur an den Krümmeln naschen durfte. Wünschenswert wäre es, wenn WARRIOR SOUL posthum die Anerkennung bekommen, die sie schon immer verdient haben.
Anspieltipps: Interzone, The Drug, The Losers, Downtown
- Redakteur:
- Tolga Karabagli