WARSENAL - Feast Your Eyes
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2019
Mehr über Warsenal
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.75
- Label:
- Svart Records / Cargo
- Release:
- 15.11.2019
- Forever Lost
- I Am The Blade
- Lords Of Rifftown
- Insatiable Hunger
- Doomed From Birth
- You Better Run
- Burning Ships
- Feast Your Eyes
- Crystal Whip
Technisch anspruchsvolles, giftiges Gebretter
Aus dem französischsprachigen Teil Kanadas stammt diese Truppe, die seit gut sieben Jahren aktiv ist. Vor vier Jahren konnte WARSENAL (cooles Wortspiel übrigens!) erstmals auch hierzulande auf sich aufmerksam machen, erschien doch das Debütalbum "Barn Burner" über das kleine, aber feine italienische Label Punishment 18 Records. Kenner werden daher auf Anhieb wissen, dass es sich bei WARSENAL um eine Formation handelt, die sich dem Thrash Metal verschrieben hat, sind die Italiener doch auf derlei Klänge in allen Varianten und Formen spezialisiert. Dem sind die Franko-Kanadier auch treu geblieben, denn der vor kurzer Zeit über die Bühne gegangene Label-Wechsel hat nicht wirklich auf die Musik ausgewirkt.
Ein kleines bisschen verändert hat sich die Chose aber schon, denn im direkten Vergleich zum Erstling lässt sich festhalten, dass WARSENAL an Härte und Brutalität zugelegt hat. Die Basis ist zwar immer noch schwer technisch und komplex angelegter Thrash, da aber die Riffs und vor allem der Gesangsvortrag von Mathieu Rondeau deutlich an Aggressivität und Bissigkeit zugelegt haben, klingt das Gesamtpaket nun eben deutlich heftiger. Dadurch entsteht mitunter sogar ein klein wenig den Eindruck, die Musik und der Gesang seien gegeneinander angelegt worden. Gut, dass sich dieses Phänomen auf die Gesamtspielzeit betrachtet, aber doch in Grenzen hält. Zumeist haben Mathieu und seine beiden Kollegen die Sache nämlich sehr wohl unter Kontrolle, weshalb sich so mancher der böswillig anmutenden Tracks im Endeffekt sogar als durchaus einprägsam entpuppt.
Da Bassist Jeffrey Millaire und Schlagzeuger Vincent Caron zudem ein gutes Gespür für zwingende Rhythmen haben, müssen neben den offensichtlichen Inspirationsquellen wie MEGADETH, VOIVOD und CORONER wohl auch diverse Groove-Thrash-Helden der 90er Jahre als Einflüsse erwähnt werden.
Der an sich nahezu durchwegs im Up-Tempo anzusiedelnde Mix erhält nicht zuletzt dadurch jede Menge an Abwechslung und auch die "giftige" Stimme (man stelle sich eine Mischung aus dem jungen Schmier, einem angepissten Mille, EVIL INVADERS-Fronter Joe und Jeff Becerra vor) sorgt für ein kurzweiliges, wenn auch etwas gewöhnungsbedürftiges Hörvergnügen. Voraussetzung ist jedoch, dass man derlei deftigen, phasenweise sehr abgefahren und frickeligen Klängen generell etwas abgewinnen kann. Abschrecken lassen sollte man sich auch vom eher grenzwertig appetitlichen Covermotiv nicht, auch wenn damit der Titel geradezu grandios umgesetzt wird.....
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer