WATAIN - Trident Wolf Eclipse
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2017
Mehr über Watain
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Century Media (Sony)
- Release:
- 05.01.2018
- Nuclear Alchemy
- Sacred Damnation
- Teufelsreich
- Furor Diabolicus
- A Throne Below
- Ultra (Pandemoniac)
- Towards The Sanctuary
- The Fire Of Power
- Antikrists Mirakel
Urschreitherapie in 35 Minuten.
Im Black Metal scheiden sich bei der Weiterentwicklung von geliebten Bands oft die Geister. WATAINs letztes Werk "The Wild Hunt" war ein solcher Spalter, was sich letztlich daran ablesen lässt, dass eine Halbballade wie 'They Rode On' für viele der beste Song der Scheibe ist. Insofern ist es schon überraschend (und für viele Fans wohl erfreulich), dass "Trident Wolf Eclipse" wieder in eine ganz andere Kerbe schlägt.
Wer insbesondere die Garstigkeit früher WATAIN auf dem Vorgänger vermisst hat, bekommt sie mit dem Opener 'Nuclear Alchemy' so unverblümt auf die Zwölf, dass Zweifel sich erst gar nicht einstellen können. Mit seinem charismatischen Gekeife avanciert Erik Danielsson für mich wieder einmal zum Genre-Shouter der Stunde. Wenn er über das 'Teufelsreich' singt, stellen sich die Nackenhaare unweigerlich auf. Ganz großes Kino!
Was auch immer die Herren nach dem letzten Album durchlebt haben mögen, sie erschaffen auf ihrem neuen Opus eine dichte Atmosphäre, wie sie insbesondere der letzte MGLA-Langspieler auszeichnet. Vor allem beim starken 'Towards The Sanctuary' ist der Einfluss für mich unüberhörbar. In der Musik und vor allem der Gitarrenarbeit schlägt aber auch ein dezenter DIESSECTION-Geruch immer mal wieder durch, woran sich wohl angesichts der hier vorherrschenden Brachialität niemand stören wird. In vielen Fällen (z. B. 'A Throne Below') kommen gar DIMMU BORGIR-Assoziationen auf, was den sinfonischen Charakter so mancher Akkordfolge auf dicke Gitarrenwände gemalt anbelangt.
Mit einem Album wie "Trident Wolf Eclipse" dürften sich viele Fans wieder mit der Band versöhnen, die sich nach dem Labelwechsel zu Century Media gefragt hatten, in welche Richtung sich ihre Schweden wohl entwickeln würden. Der einzige Kritikpunkt an dieser Ansammlung von garstigen Songs ist die Tatsache, dass nach 35 Minuten schon wieder alles vorbei ist.
Anspieltipps: Nuclear Alchemy, A Throne Below
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher