WATERTANK - Liminal Status
Mehr über Watertank
- Genre:
- Alternative Rock / Post Hardcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Atypeek Music
- Release:
- 19.04.2024
- Sneeze Season
- Cut Gum
- The Long Face
- Liminal Status
- Skyward
- Solely Mine
- Dreams Logic
- Century
- Clean Shot
Deutlicher Schritt im Vergleich zum direkten Vorgänger!
Beinahe vier Jahre sind ins Land gezogen, seit die Franzosen WATERTANK mit "Silent Running" erstmalig auf meinem musikalischen Radar aufgetaucht sind. Damals wurde die Band von einigen Besetzungswechseln geplagt, weshalb es mich besonders freut, dass das Lineup mit Thomas Boutet (Gesang, Gitarre), Romain Donet (Gitarre), Willy Etié (Bass) und Matthieu Bellemere (Schlagzeug) dieses Mal stabil geblieben ist. Vielleicht konnte diese Stabilität ja auch ein paar der Kritikpunkte beseitigen, die ich beim Vorgänger des nun hier vorliegenden und insgesamt vierten Albums "Liminal Status" primär im Mangel zwingender Hooklines gesehen habe. Diese Frage werden wir nun anhand der vorliegenden neun Kompositionen auflösen.
Musikalisch greift die Platte mit dem Opener 'Sneeze Season' die Entwicklung hin zu mehr Alternative Rock auf, die ich auch bereits auf "Silent Running" ausmachen konnte. So verprüht der Track für mich mit seinen teils dissonanten Gitarren dezente Grunge-Vibes, was die Assoziation zu THE SMASHING PUMKINS in den Sinn kommen lässt. Gleichzeitig lässt die dezente Sperrigkeit der Nummer ebenso vermuten, dass vielleicht die Post-Hardcore-Wurzeln der Franzosen diesmal doch wieder etwas deutlicher in den Vordergrund treten dürfen. Insgesamt ist der Opener damit ein solider Einstand, auch wenn mir weiterhin die Hookline fehlt, die mich so richtig abholen könnte.
Doch keine vorschnellen Urteile bitte, denn schon 'Cut Gum' beweist im Anschluss, dass sich die Truppe in den vergangenen vier Jahren doch deutlich weiterentwickelt hat. So hat der zweite Track der Scheibe nämlich nicht nur mächtige FOO FIGHTERS-Schlagseite, sondern versprüht sogar dezente Stoner-Rock-Vibes und hat vor allem einen saftigen Refrain im Gepäck, der sich sofort im Gehörgang festbeißt. 'The Long Face' geht im Anschluss sogar noch einen Schritt weiter und könnte mit seinen wuchtigen Riffs sogar direkt Josh Hommes Geist entsprungen sein, während die restliche Komposition einen gekonnten Grenzgang zwischen Seattle-Grunge und Post Hardcore vollführt und erneut von einer sehr zwingenden Gesangsmelodie veredelt wird. Danach kann sich zwar nur das eher melancholisch und balladesk eingefärbte 'Skyward' in ähnliche Ohrwurm-Regionen aufschwingen, dennoch unterhält mich das gesamte Songmaterial sehr gut und hat etwa im fast schon metallischen angehauchten Titeltrack durchaus auch ein paar musikalische Überraschungen parat, die für genügend Abwechslung und Überraschungsmomente sorgen.
Ist "Liminal Status" damit ein Album für die Ewigkeit geworden? Wahrscheinlich nicht, aber der Fortschritt im Vergleich zum direkten Vorgänger ist doch deutlich, weshalb es auch acht Zähler und eine Empfehlung zum Antesten gibt, sofern ihr den Alternative Rock der Neunziger liebt und auch ein offenes Ohr für etwas sperrigere Sounds habt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs