WE ARE THE OCEAN - Cutting Our Teeth
Mehr über We Are The Ocean
- Genre:
- Modern Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Hassle / Soulfood
- Release:
- 22.01.2010
- Look Alive
- Our Days Are Numbered
- All Of This Has To End
- Confessions
- These Days, I Have Nothing
- Don't Take Chances
- (I'll Grab You By The) Neck Of The Woods
- Are You Proud Of Me Now?
- I Used To Be So Much More
- This Is Called My Home
Neue Konkurrenz für BULLET FOR MY VALENTINE
Die Briten und ihre Eigengewächse... Während hierzulande die Geschichte vom Propheten im eigenen Lande eigentlich regelmäßig die Runde macht, sind die Insulaner immer wieder euphorisch, sobald eine heimische Band tatsächlich den Ansatz von Qualitäten aufweist, die international konkurrenzfähig sein könnten.
Dabei ist die hypothetische Formulierung an dieser Stelle nicht einmal vermessen, denn oft genug hat man miterlebt, dass die emotionale Schiene, die seit geraumer Zeit im Vereinten Königreich gefahren wird, ein geschmacklicher Grenzgang ist, der dem Mainstream vorbehalten bleiben sollte. Wie schaut's also mit WE ARE THE OCEAN aus?
Nun, den Jungs eilt zumindest schon mal ein gewaltiger Ruf voraus. Mit BULLET FOR MY VALENTINE werden die Briten bereits in einen Topf geworfen, und auch die Tourneen als Support von lokalen Helden wie FUNERAL FOR A FRIEND sollen abgefärbt haben. Und da sich die Fachpresse in Westeuropa bereits überschlägt und hier bereits ein hochwertiges Äquivalent zu Kapellen wie GALLOWS wähnt, ist der Druck, der auf einem Album wie "Cutting Our Teeth" lastet, schon gewaltig.
WE ARE THE OCEAN können ihm aber gottlob über weite Strecken standhalten. Sie wagen zwar keine großen Experimente, um ihre Individualität zu sichern, musizieren aber dennoch auf einem sehr hohen Niveau und entwickeln sich in kürzester Zeit zur nächsten Hitfabrik britischer Prägung. Der Vergleich mit den walisischen Kollegen hinkt aber auf Dauer, weil WE ARE THE OCEAN härtetechnisch nicht so viele Schippen auflegen wie BULLET FOR MY VALENTINE. Stattdessen lässt man es lieber punkig-leichtfüßig zugehen wie beispielsweise STORY OF THE YEAR, wäscht den Schmutz, der auf mancher Gitarre lastet, mit einigen Emo-Parts sauber und ordnet das Ganze - Überraschung! - einigen Melodic-Metal-Arrangements unter. Dass man WE ARE THE OCEAN anfangs bereits in die finnische Szene-Schublade steckt, ist daher auch nur konsequent, denn der Opener 'Look Alive' hätte mit ein paar Keyboards mehr auch im Umkreis von STRATOVARIUS und Co. entstehen können.
Diese Ausrichtung geben die Briten aber relativ bald auf und konzentrieren sich lieber auf ihren handelsüblichen Mix aus melodischen Metal-Gitarren, flotten Core-Grooves, emotionaler Stimmung und prägnanten Hooklines, Ohrwürmer inklusive. 'Don't take Chances' und '(I'll Grab You By The) Neck Of The Woods' offerieren sich somit schon im ersten Durchgang als potenzielle Singles. Das flotte 'Are You proud Of Me Now' und die Ballade 'Confessions' hängen sich später an, ebenso an wie das eingängige 'Our Days Are Numbered'. Hitpotenzial ist also in größerem Ausmaß vorhanden, eine starke Performance garantiert. Natürlich könnte man WE ARE THE OCEAN nun vorwerfen, bekanntes neu aufzuwärmen. Im Grunde genommen tun sie dies auch; das dann aber wieder derart überzeugend, dass Anhänmger der besagten Bands bei "Cutting Our Teeth" bedenkenlos zugreifen können. Der Unterhaltungswert ist nämlich trotz deutlicher Mainstream-Tendenz nicht geringer!
Anspieltipps: Don't Take Chances, (I'll Grab You By The) Neck Of The Woods, This Is Called My Home
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes