WE HERE NOW - The Chikipunk Years
Mehr über We Here Now
- Genre:
- psychedelic/ Fuzz/ Stoner/ Trip Rock/ Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Elektrohasch Schallplatten/ Homemade Gifts Records
- Release:
- 17.01.2020
- Sojourns
- Gathering And Seperation
- Detachments
- Angelus Novus
- Planes Of Immanence
- Detachments Reprise
- Frontiers And Determinations
- Dukkha
- Parambulation
- Clearings
"It's probably harder for us to NOT play in polyrhythms, so we tried to keep it down to earth."
Treffen sich ein Peruaner, ein Inder und ein Bruder aus Brasilien. Hej, Welt. Was brauchst Du? Nichts?! Frag mal, Welt. Uns! Uns?
So ungefähr muß man sich vorstellen, wie diese drei Musiker zusammengekommen sind. Das war vor gar nicht langer Zeit, der Jam-Reigen begann und schon bald waren die ersten "Stücke" ersonnen. Klassisch besetzt in einem Rockbandoutfit. Aber sie klingen nicht so. Gar nicht. Es ist ein aufgeregt-zerfahrenes Gestrudel und Gewirbel, was die Gitarre da macht, der Schlagwerker scheint fast abseits zu tanzen und der Bassmann versucht irgendwie, den Überblick zu behalten. Aber das täuscht, das Trio verfolgt einen Plan: Hypnose des Hirns. Vieler Hirne. Und dann wird das gemeinsame Lächeln geübt. Wie der kleine Indio auf dem Cover es vorzeigt.
Und wenn man sich auf diese sehr ungewöhnliche, kraftvolle und aufreizende Musik mal eingelassen hat, versprüht das ganze wilde Durcheinander einen sehr eigenen Charme. Geradeaus strömt hier gar nichts, dafür ist die Welt der musikalischen Möglichkeiten viel zu breit, viel zu windig und noch viel zu unentdeckt. Und so ziehen der Brasilianer, der Inder und der Peruaner durch die Welt, verbreiten als WE HERE NOW ihre Hypnosemusik, als Einstieg sei das noch recht gerade 'Detachements' oder der Beginn 'Sojourns' anempfohlen. Und weil die Elektrohasch-Schallplatten aus dem bayerischen Reichertshausen sich selbst nicht ganz sicher sind, ob sie so etwas schon mal gehört haben, aber begeistert sind von diesem Trip, haben sie sich deren angenommen.
Das Album "The Chikipunk Years" gab es in Grundzügen und kürzerer Version wohl schon in der ersten Jahreshälfte des letzten Jahres und wird irgendwie erst im März 2020 offiziell zu haben sein – so richtig ist da nicht durchzusehen. Egal, ich höre 'Gathering And Seperation', sinne über dessen Bedeutung nach und vor allem die Wirkung, die das Stückchen so langsam aber sicher entfaltet. Mit jedem neuen Hördurchgang. 'Angelus Novus' ist eine Ode an Hawaii oder den Sonnengleiter an sich, dann kehrt die süße Psychedelik zurück und es folgen sechs vertrackte und verschachtelte, stets eine Linie haltende Stücke. Von wegen 'Frontiers And Determinations' - da gibt es trotzdem nur wenige. "It's probably harder for us to NOT play in polyrhythms, so we tried to keep it down to earth" - läßt sich zum Beispiel Basser Shome zitieren.
Alles in allem ein tolles, abgefahrenes Album mit einer Mixtur aus dem Mähnenrock der Frühsiebziger und frischen Elementen so genannter Weltmusik. Was auch immer das eigentlich sein soll.
Achja, hier noch die Klarnamen der Klarmusiker, die seit 2018 als WE HERE NOW zusammenspielen und jeweils einige Jahre in anderen Bands der Szene aktiv waren: Pedro "Sozinho" Salvador als Gitarrero, Panchito El Sofista an den Drums und Indrayudh Shome am Bass. Würde mich nicht wundern, wenn die nach einer Tour bei uns Kultstatus einnehmen sollten. Im Übrigen auch geeignet für P R O B I E R V E R S A M M L U N G E N.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben