WE HUNT BUFFALO - Living Ghosts
Mehr über We Hunt Buffalo
- Genre:
- Alternative Rock / Stoner Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Fuzzorama/Cargo
- Release:
- 25.09.2015
- Ragnarok
- Back To The River
- Prairie Oyster
- Hold On
- Comatose
- Fear
- The Barrens
- Looking Glass
- Walk Again
Guter Stoner Rock, mit Luft nach oben
Man muss nicht aus Palm Desert im sonnigen Kalifornien kommen, um Stoner Rock zu spielen. Auch im deutlicher nördlicher gelegenen Vancouver kann man dieser Musikrichtung fröhnen, wie aktuell die Kanadier WE HUNT BUFFALO beweisen. Seit 2010 ist das noch recht junge Trio zusammen unterwegs und hat in dieser kurzen Zeit bereits zwei EPs, sowie einen Langspieler auf die Welt losgelassen. Aktuell steht das neue Album "Living Ghosts" in den Startlöchern, welches den bisher aufgebauten Ruf der Truppe weiter untermauern soll.
Ihren Sound bezeichnen die Jungs als "Dirty, Grimy, Fuzz Rock", was der Realität aber sicher nicht zu einhundert Prozent entspricht. Mich erinnert der Sound in seinen Grundzügen zumeist an die amerikanische Stoner-Rock-Szene. Insbesondere die knarzigen, schleppenden Gitarren-Riffs und die heulende Stimme von Frontmann Ryan Forsythe, könnten so auch von einer jeden KYUSS-Veröffentlichung stammen. Im Gegensatz zu vielen Kollegen des Genres, versäumt das Trio es aber nicht, den Hörer auch mit einigen schicken Melodien zu versorgen. Oftmals sind die Songs gar so eingängig, dass man sie fast als radiotauglich bezeichnen könnte. Insgesamt also erstmal eine gute Ausgangsposition für die kommenden 38 Minuten.
Der Einstieg in die Platte fällt dann mit dem ruhigen, instrumentalen 'Ragnarok' erst eimal gediegen aus. Schon mit dem folgenden 'Back To The River', zeigen die Kanadier dann aber, wo der Büffel die Hörner hat. Schwere Gitarren-Riffs und ein grandioser Refrain führen den Hörer durch das erste Highlight der Platte. Auch die folgenden Tracks haben es in sich. 'Prairie Oyster' kommt mit schon fast an Screams grenzenden Gesang sehr hart daher, während 'Hold On' wieder mit einer, fast unverschämten Portion Eingängigkeit überzeugt. Über die gesamte Spielzeit kann das Trio die Qualität aber leider nicht halten. Gerade gegen Ende der Platte schleichen sich mit 'To The Barrens' und 'Walk Again' auch einige etwas schwächere Tracks in das Gesamtbild ein. Hier gehen die Kanadier etwas ruhiger zu Werke, was ihnen meiner Meinung nach nicht besonders gut zu Gesicht steht. Die Stärken der Truppe liegen einfach ganz klar im Bereich von mächtigen Gitarren-Riffs. Die ruhigeren Tracks des Albums klingen insgesamt zu belanglos und austauschbar, was leider den Gesamteindruck schwächt.
Insgesamt, bleibt "Living Ghosts" trotzdem ein gutes Album, dem aber der letzte Kick zum absoluten Highlight fehlt. Darüber können auch die gerade zu Beginn der Platte vorhandenen, starken Songs nicht hinwegtäuschen. Die Jungs aus Vancouver verstehen zwar ihr Handwerk, machen aber zu wenig aus ihren Stärken. Schade, denn gerade, wenn die Truppe sich auf ihre rockigen Wurzeln besinnt, können sie problemlos mit den Größen des Genres mithalten. Beim nächsten mal also bitte mehr davon, dann steht einer noch besseren Punktausbeute nichts im Wege.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs