WEAPON - From The Devil´s Tomb
Mehr über Weapon
- Genre:
- Black/Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Agonia Records / Promedia / Soulfood
- Release:
- 29.10.2010
- From The Devil´s Tomb
- Vested In Surplice, And Violet Stole
- Furor Divinus
- Vortex - 11724
- LEFTHANDPATHYOGA
- The Inner Wolf
- Sardonyx
- Trishul
- Towards The Uncreated
<p class="MsoNormal">Böse, okkult und teuflisch. Es muss eben nicht immer aus Skandinavien kommen.</p>
Freunde der gepflegten, schwarzen Schwermetall-Musik aufgepasst! Wenn ihr zuvor nie etwas von WEAPON gehört haben solltet, ist es nun aller höchste Zeit, dies zu ändern. Aus Kanada kommen eben nicht nur Speed-Kapellen wie ANVIL oder EXCITER oder auch relativ günstiges Bier, sondern auch versteckte, kleine Black-Metal-Bands, bei denen sich die lange Suche jedoch mehr als lohnt.
Bereits seit sieben Jahren im Business aktiv, brachte man im vergangenen Jahr das Debüt "Drakonian Paradigm“ auf den Markt, wodurch der eine oder andere bereits hellhörig wurde. Diese Aufmerksamkeit versucht der Vierer nun, mit dem Nachfolger "From The Devil´s Tomb" zu intensivieren, was ihm auch sichtlich gelingt. Anfänglich blickt man auf dieses okkulte, geheimnisvolle Coverartwork, was jeden Detail-Verliebten ins Staunen versetzen wird.
In Sachen Musik, die das Gänsehaut-Niveau des mühevoll gezeichneten Covers sogar noch toppen kann, macht der über sieben minütige Titeltrack, der ziemlich doomig und eingängig wirkt, sich zum Ende hin aber frei entfaltet und an Geschwindigkeit zunimmt, den Anfang.
Die dunkle Aura wird in diesem Song beziehungsweise auf dem gesamten Silberling perfekt zelebriert und grenzt in fast jeder Sekunde ans Unheimliche, was ich normalerweise nur von bedeutsamen Scheiben der späten Achtziger-/ frühen Neunzigerjahre in dieser Sparte gewohnt bin. Besonders abwechslungsreich agieren die folgenden 'Bested In Surplice And Violet Stole', sowie 'Furor Divinus', die den starken Todesblei-Einschlag bestens wiederspiegeln. Speziell die Schlagzeugarbeit ist hier herausragend. Diese Variabilität wird zusätzlich durch die teils besinnlichen, teils nachdenklichen Stücke 'LEFTHANDPATHYOGA'
und das kraftvolle 'The Inner Wolf' demonstriert.
Schlug man in den vorherigen Songs noch wuchtig in die Black-Death-Schiene, ist man nun im nicht minder atmosphärischen Tal angelangt. Mit 'Sardonyr' und 'Trishul' hingegen zeigen uns WEAPON, wo der Death-Metal-Frosch die Locken hat. Solch eine Power und unermessliche Aggression ist der perfekte Einheizer für das eigentliche Album-Highlight: Mit dem letzten Song, 'Towards The Unereated', zeigt uns die Band, wie sehr man die jeweiligen Instrumente und vor allem die Stimmbänder, die bereits jede denkbare Form von Gefühlen und Emotionen aufgegriffen haben, strapazieren kann. Ein regelrechter Ohren-Schmankerl und das Sahnehäubchen auf eine mehr als gute Platte, die außer dem brachialen Death-Black-Sound auch Spuren von Power- sowie Speed-Metal enthält.
Dabei blieb man in Punkto Produktion auch deutlich auf dem Boden, was der Platte jedoch wesentlich besser steht als eine unnötig aufgedunsene Soundqualität, die jenen Achtigerjahre-Hauch, den "From The Devil´s Tomb" in sich trägt, verpufft hätte.
Fanatische Anhänger alter MAYHEM und MORBID ANGEL werden hier ihre helle Freude haben, da es WEAPON irgendwie geschafft haben, den Geist, sowie den Kult beider Bands mit einem spirituellen Touch in sich zu vereinen und ins Jahr 2010 zu transferieren. Das Zweitwerk der Kanadier ist kurzweilig. Ich bin begeistert, wie heftig und anschaulich sich an manchen Stellen solch eine dunkle Atmosphäre auf Platte pressen lässt, als hätte der Leibhaftige selbst seine Finger im Spiel.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp