WEAPON - New Clear Power
Mehr über Weapon
- Genre:
- NWoBHM
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Pride & Joy Music (Soulfood)
- Release:
- 19.05.2023
- Drumbeats Of War
- Take It Or Leave It
- Electric Power
- In For The Kill
- Live For Today
- Remote Control
- Hard Road
- Diamond Lil'
- Shoot You Down
- Riding With The Angels
Alte NWoBHM-Haudegen haben sehr viel Dampf auf den Kesseln!
Auch wenn ich in Sachen NWoBHM ganz gern unterwegs bin, sieht meine Tonträger-Sammlung in Sachen WEAPON sehr spartanisch aus. Außer Songs auf Samplern habe ich da nämlich noch gar nichts. Klar, der Überflieger 'Set The Stage Alive' wurde und wird gern auf selbst gebauten Compilations verbrutzelt und auch 'It's A Mad Mad World' kommt da immer mal wieder zum Einsatz, aber ein physischer Datenträger hat sich bislang nicht ins heimische Regal verirrt Nicht einmal nach der wirklich tollen Show beim HOA vor 18 (!) Jahren. Diesen Umstand muss ich wohl dringend korrigieren.
Mir liegt nun mit "New Clear Power" das neue Album der Band um Original-Sänger Danny Hynes vor. Muss ich beim intelligent gewählten Wortspiel im Titel schon schmunzeln, so bin beim eröffnenden 'Drumbeats Of War' erstmal geplättet. Heil'ges Blechle, was ist denn das für mitreißendes Gebrate? Dannys' Stimme hat noch immer diesen angenehmen Crunch, ist auf der anderen Seite aber melodisch genug, um auch in diesem Metier punkten zu können. Hier gehen schon mal alle Daumen nach oben! Was mich aber mindestens genauso begeistert, ist die Energie, die hier frei gesetzt wird. Die Gitarre hat ein schönes SAXON-Gedächtnis-Riff im Gepäck und der monumentale Schlagzeugangriff gleich bei der ersten Nummer ist mehr als erstaunlich. Und im nachfolgenden 'Take It Or Leave It' belegt die Truppe, dass 'Drumbeats Of War' keine Eintagsfliege war. Mit noch mehr Schub auf allen Zylindern prescht das sympathische Quartett hier aus der Beschallungsmaschinerie und haut nebenbei mal eben einen rattenscharfen Ohrwurm aus dem Ärmel, der mit so viel Dampf aus den Boxen qualmt, dass ich mir ein zweites Löchlein ins Ärschchen freue!
Wer jetzt Angst hat, die Briten würden nur noch High-Speed- Gebretzel servieren, den kann ich mit 'Electric Power' entwarnen. Immer noch sehr zügig und immer noch enorm energisch und mitreißend, gibt es hier einen wundervoll schwungvollen Headbanger vor den Latz geknallt. Dazu ein ebenso wundervoll melodisches Solo. Dass der Chorus erneut alles niederhooked muss ich nicht erwähnen, oder?
Ich könnte jetzt so für die verbleibenden sieben Nummern fortfahren, was Euch als Leser aber wohl langweilen dürfte. Daher möchte ich hier jetzt eher die besonderen Besondertheiten hervorheben. So gibt es mit dem balladesken 'Live For Today' die altersnotwendige Verschnaufpause, denn bei so viel Energiefreisetzung benötigt man dies einfach auch mal. Hier beweist Danny Hynes, dass er das mit seiner gefühlvollen, leicht rauchigen Stimme auch wunderbar beherrscht. Klar, der Schmalztopf bleibt nicht verschlossen, aber mit Pianountermalung und Glocken erzeugt man Taschentuchbedarf beim Zuhörer. Wenn das dann so gekonnt wie in diesem Fall umgesetzt und vorgetragen wird, ist dagegen auch absolut nichts einzuwenden. Toll!
Mit 'Diamond Lil'' haben wir noch so einen richtig fiesen Ohrwurm im hinteren Teil des Albums versteckt, der auch beim zwölfzichsten Durchlauf noch ein breites Grinsen auf der luftigen Wandergitarre erzeugt. Das Nachspielen des Russ Ballard/Samson-Covers 'Riding With The Angels' als Rausschmeißer ist natürlich auch sehr charmant, denn auch hier fällt den Herren kein Zacken aus den vorher erspielten Kronen. Würdiger Abschluss eines tollen Albums.
Famos!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae