WEED DEMON - The Doom Scroll
Mehr über Weed Demon
- Genre:
- Stoner / Doom / Sludge
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Electric Valley Records
- Release:
- 31.01.2025
- Acid Dungeon
- Tower Of Smokes
- Coma Dose
- Roasting The Sacred Scolls
- Dead Planet Blues
Underground-Grummeln und Waberschwaden geht auch digital.
"The Doom Scroll" ist bereits das dritte Album neben eine EP der Band aus Columbus, Ohio, und mal wieder eine, die völlig unter meinem Radar durchgerauscht ist. Nach mehrfachem Genus der akustischen Schicksalsrolle bin ich froh, dass sich das geändert hat, denn was könnte man an einem intensiven Mix aus Doom und Stoner nicht mögen? Allerdings macht man es dem Hörer zuerst einmal nicht leicht, in das staubig-spacige Universum der Band einzutauchen, da man mit einem langen Keyboard-Waber-Intro beginnt und erst danach die Gitarren rausholt und crunchige Riffs aus den Rillen tönen. So wird man langsam herangeführt an WEED DEMON, denn auch dieser Track, 'Tower Of Smoke', entpuppt sich nochmal als Instrumental.
Aber das Stück ist so knackig, dass man beinahe vergisst, dass eventuell Gesang noch mehr herausholen könnte. Im folgenden 'Coma Dose', mit seinem westernartigen Beginn, kommt dann Sänger Jordan Holland ins Spiel und - growlt. Huch, das hätte ich jetzt nicht erwartet. Aber tatsächlich wirken diese Death-Metal-Einflüsse nicht deplatziert, zumal die Kompositionen gerne in ausgedehnte Instrumentalpassagen ausfransen, besonders 'Coma Dose' mit seiner Länge von unwesentlich unter zehn Minuten. Dazu kommt ein bisschen Dreck vom Garagenboden in Form von Sludge-Passagen und fertig ist eine Mischung aus Stonerrock und CROWBAR, die in groovigen Riffs schwelgt und die Hektik aus dem Tag kratzt.
"The Doom Scroll" ist ein interessantes Album für Freunde des Wüstensounds, allerdings ist "Album" etwas übertrieben, denn die insgesamt knapp über dreißig Minuten teilen sich nur auf zwei Songs und die beiden genannten Instrumentals plus das ebenfalls ohne Gesang auskommende 'Dead Planet Blues' auf. Das ist eine überschaubare Ausbeute, auch wenn es an der Qualität des Materials nichts auszusetzen gibt, denn die Stücke haben erfreulich unterschiedlichen Charakter und sind nur durch die generelle Grundstimmung verbunden, dazwischen experimentieren die vier Musiker nach Herzenslust herum. Wer zwei offene Ohren für Stoner in verschiedenen Stimmungslagen hat, sollte unbedingt eines davon riskieren.
Übrigens: Die Vinyl-Ausgabe enthält einen Bonussong, nämlich eine Coverversion von FRANK ZAPPAs 'Willy The Pimp'. Aber das Ding ist aus den USA natürlich nicht ganz billig.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger