WEIGHTLESS WORLD - The End Of Beginning
Mehr über Weightless World
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 24.05.2019
- 59
- Savior
- Dragon's Fire
- Guillotine
- Fat Lady
- The Pair
- Colors
- Tides
- The End Of Beginning
Modernes Finnland.
WEIGHTLESS WORLD. Einprägsamer Name irgendwie. Und bisher erstaunlicherweise nicht belegt. Also bis dieses finnische Gespann in Erscheinung trat. In der nur auf den ersten Blick unaussprechlichen Großstadt Jyväskylä 2011 gegründet, dauerte es einige Jahre bis ein fester Sänger gefunden wurde, mit dem sogleich ein erstes Album aufzunehmen war. Nun ist "The End Of Beginning" erschienen und als schön aufgemachte Eigenproduktion über die See geschwappt.
Die Gruppe um Frontmann Perttu Korhonen verortet sich selbst im Melodic Metal, setzt aber auf viele modernere Komponenten. Zwar ist die Klarstimme des Genannten sehr hübsch (wenngleich mit recht starkem Akzent), immer wieder wird aber auch gebrüllt. Das setzt zwar eigene Duftmarken, teilweise ist das allerdings überbordend. Nicht nur gesanglich geht man mit der Mode, auch instrumental. Breakdowns, Metalcore-Geriffe und poppige Refrains durchmischen das Metal-Gerüst. Wäre in meinen Augen nicht unbedingt nötig, doch so sucht sich WEIGHTLESS WORLD eine etwas eigenere Nische.
Dabei fühle ich mich immer mal wieder an meine Lokalhelden SORROWFIELD erinnert, die ebenfalls melodischen Metal spielen, aber sich auch nicht vor moderneren Elementen fürchten. Auch gesanglich ähnelt man sich teilweise. Dabei sind die Songstrukturen der Finnen doch etwas komplexer. 'Colors' zum Beispiel könnte man auch im Progressive Metal verorten - wunderschöne Melodie, gnadenlose Härte und technisches Geschick. Demgegenüber steht mit 'Dragon's Fire' ein erbarmungsloser Ohrwurm, eine Melodic-Metal-Hymne, die auf zukünftigen Party-Playlisten zu landen hat. Der beendende Long- und Titeltrack startet wunderschön zurückhaltend und entpuppt sich zu einem echten und durchdachten Höhepunkt.
Leider ist mir das Geschrei zu ausdrucksschwach, vor allem im direkten Vergleich zu den clean gesungenen Passagen, welche glücklicherweise deutlich überwiegen. Auch verlaufen manche Songs im Sande und lassen mich ratlos zurück. Für ein Debüt, noch dazu in kompletter Eigenregie veröffentlicht, ist "The End Of Beginning" aber auf jeden Fall als gelungen zu titulieren. Etwas weniger Modernismus und ein wenig mehr Besinnung auf die Stärken, die nun mal deutlich im klassischeren Metal liegen, und ich bin großer Fan.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marius Luehring