WEINHOLD - From Heaven Through The World To Hell
Mehr über Weinhold
- Genre:
- Power Metal / Hardrock
- Label:
- Armageddon Music
- Release:
- 26.07.2004
- Strike
- Metamorphosis
- Macbeth Intro
- Macbeth
- Heaven
- My Own Sister
- Blues Metal
- Rock Of Metal
- Nearly A Lovesong
- Wounded Pioneer
- Black Bone Song (live) (Bonus Track)
Nach dem unrühmlichen Ende von ZED YAGO und deren Nachfolgeband VELVET VIPER hat Jutta Weinhold sich noch kurze Zeit solo versucht, ist aber danach erst einmal komplett aus dem Business verschwunden, bis sie dann von METALIUM als Gastsängerin engagiert wurde und anschließend beschloss, es noch einmal zu versuchen. Einen ersten Eindruck von ihrem aktuellen Leistungsstand gab die Rockröhre schließlich auf dem letztjährigen Wacken Open-Air, jedoch zeigte sich die Sängerin seinerzeit in einer äußerst miserablen Verfassung und schrie mehr als dass sie sang.
Man durfte also gespannt sein, ob Jutta Weinhold es trotz dieser eher schlechten Vorzeichen schaffen würde, mit ihrem neuen Projekt WEINHOLD an alte Zeiten anzuknüpfen oder ihren Ruf nach dem verkorksten Auftritt mit METALIUM im letzten Jahr weiter versauen würde.
Als Maßstab hierfür soll nun die neue Platte "From Heaven Through The World To Hell" dienen, auf der WEINHOLD über die Gesamtspielzeit von 65 Minuten ihre Interpretation von Hardrock und Power Metal darbieten und sich dabei vollkommen auf die Stimme ihrer Sängerin verlassen. Eine gute Stunde später dann die erste Meinungsbildung: das war wohl nix! Doch klar, eine derart vielschichtige Platte braucht mindestens fünf bis sechs Durchläufe, bis man sich ein Urteil erlauben darf. Also, jeden Abend der letzten Woche habe ich mir nun das Debüt von WEINHOLD reingepfiffen, bin aber keinen Deut von meinem ersten Eindruck abgewichen: "From Heaven Through The World" ist schlicht und ergreifend langweilig.
Der Opener `Strike´ lässt da zunächst noch ein ganz anderes Fazit zu. Schleppende Riffs, theatralische Melodien, ein recht eingängiger Chorus und ein erstklassiges Solo - ja, dieser Song ist sehr wohlbekömmlich und lässt auch einzelne Parallelen zu den ehemaligen Truppen der Frontdame erkennen. Doch schon das folgende `Metamorphosis´ bringt die erste Ernüchterung. fast zehn Minuten lang schleppen WEINHOLD sich hier durch eine Komposition, die zwar bei den vereinzelten Bombastmomenten aufhorchen lässt, irgendwie aber nicht richtig zünden will. Weiter geht's mit `Macbeth´, eigentlich eine gut startende Hardrocknummer, die aber spätestens dann, wenn Jutta beginnt überaus theatralisch vor sich hinzuwinseln, recht peinlich klingt. `Heaven´ ist im Grund genommen ebenfalls in Ordnung, jedoch versagt Frau Winhold auch hier gen Ende die Stimme und sie trifft kaum einen hohen Ton.
Bis hierhin ist die Platte ja noch teilweise okay, doch was im Anschluss daran folgt, ist einfach nur noch albern. `Blues Metal´ - dieser Titel lässt ja schon Schlimmes vermuten und siehe da, der Song geht eindruckslos am Ohr vorbei. Mit `Rock Of Metal´ greift man dann endgültig ins Klo. Sorry, aber wenn im Infoblatt die Rede von anspruchsvollen Texten ist und ich dann so einen klischeetriefenden Unsinn hören muss, dann dreht sich mir der Magen um. `Nearly A Lovesong´ fällt dann wieder in die Kategorie "einschläfernd", bevor dann mit dem bluesigen `Wounded Pioneer´ endlich noch einmal ein besseres Stück zu hören ist.
Den abschließend als Bonustrack verwendete `Black Bone Song´ von ZED YAGO hätte man sich ebenfalls sparen können, schreit Jutta doch hier genau so erbärmlich herum wie auf dem letzten Wacken.
Junge, Junge, musste das jetzt sein?! Ich bin ja schon froh, dass WEINHOLD eine neue Band sind und sich nicht auch noch anmaßen, unter dem Namen ZED YAGO an den Start zu gehen, aber ein so schwaches Album hätte ich trotz des schon mäßigen ersten Eindrucks nicht erwartet. Eine der größten Rockröhren aller Zeiten? Das war einmal, Frau Weinhold! Die Musik vereint das Beste aus 30 Jahren Rockmusik? Selten so gelacht!
Anspieltipps: Strike, Wounded Pioneer
- Redakteur:
- Björn Backes