WEINHOLD, JUTTA - Read Between The Lines
Mehr über Weinhold, Jutta
- Genre:
- Rock / Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Fastball Music / Sony Music
- Release:
- 24.09.2010
- Sex, No Drugs But Rock 'N' Roll
- Are You Ready Love
- Nothing Has Changed
- The Garden Of Love
- A Tired Girl
- Watch Out
- Point Of Return
- Heavenly Helpers
- I Feel Sorry
- 7 Days
- Bye Bye Colour TV
- Rock On [DJ Remix]
Ist das jetzt AOM (Adult Oriented Metal)?
Bei Freunden härterer Klänge ist Jutta Weinhold vor allem als Stimme von ZED YAGO und VELVER VIPER bekannt. Allmählich aber wird die Solodiskographie von JUTTA WEINHOLD umfangreicher als ihr Schaffen mit diesen Bands. Das neueste Soloalbum heißt 'Read Between The Lines' und wartet mit einer eigenartigen Stilmischung auf.
Mit 'Sex, No Drugs But Rock 'N' Roll' donnert satter Metal aus den Boxen. Der stampfende Rocker 'Are You Ready Love' ist insgesamt nicht ganz so stark, klingt aber mit einem sehr guten Gitarrensolo aus, bevor 'Nothing Has Changed' rifft wie BLACK SABBATH bei Tageslicht. So, und damit ist das Kapitel Hardrock und Metal im Prinzip beendet. Dass ruhigere Musik nicht notwendig schwächer sein muss, beweist 'The Garden Of Love', das mit seiner verträumten Melodie und den besonderen Klangfarben der elektrischen und akustischen Gitarren zu gefallen weiß. Aber manchmal kann ruhigere Musik durchaus schwächer sein, und das ist ab jetzt zu erleben. Jutta Weinholds Stimme ist nach wie vor gut, aber leider muss sie sich damit bisweilen durch uninspirierte Refrains quälen, während jemand gelangweilt an Saiten zupft und phlegmatisch auf eine Trommel klopft. An Stellen, an denen vermutlich ein rockender Ausbruch geplant war, regiert die Handbremse. Man fragt sich: Versuchen Jutta Weinhold und ihre Mitstreiter sich als Liedermacher mit Trendhuberei Richtung Modern Rock oder sind hier ein paar nicht fertiggeschraubte Demos auf CD gelangt? Das mittlere Drittel schwankt zwischen nett ('Watch Out') und nervig ('Heavenly Helpers'). Das ist schade, denn immer wieder sind richtig tolle Details - ein Intro, ein Solo, eine Brücke - zu hören. Erst gegen Ende zeigt die Scheibe wieder einige bessere Stücke wie den Rocker 'Bye Bye Colour TV'. Und vor allem 'I Feel Sorry', hier ist es gelungen, die sparsamen Arrangements transparent statt unfertig klingen zu lassen.
Aber wie um alles in der Welt ist dieser Techno-Remix von 'Rock On' auf die Scheibe gekommen? So etwas fasst ein Rocker nicht mal mit der Kneifzange an.
Anspieltipps: Sex, No Drugs, But Rock 'N' Roll; The Garden Of Love; I Feel Sorry
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser