WHARFLURCH - Shittier/Slimier
Mehr über Wharflurch
- Genre:
- Doom Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Dawnbreed Records
- Release:
- 21.06.2024
- Shit Rains Down
- Enochian Curse
- Death Toll Horror
- Headless God
- The Empty Spaces
- Wormwood Palace
- ...From Ixaxaar To Xibalba
Neuauflage ehemaliger Demos - und ein überraschend starker Psychedelic-Doom-Brocken.
In der reinen Draufsicht ist diese Veröffentlichung fragwürdig: WHARFLURCH hat in der jüngeren Vergangenheit erst eine reguläre Platte veröffentlicht ("Psychedelic Realms Of Hell", 2021) und schiebt nun eine Compilation mit Archivmaterial vorangegangener Demos nach. Sollte hier nicht zunächst eine gewisse Standfestigkeit gegeben sein, bevor man sich in den eigenen Schatzkisten bedient?
Diese Frage kann man allerdings recht schnell wieder verwerfen, wenn man sich die sieben Kompositionen von "Shittier/Slimier" zu Gemüte führt, weil die Doom/Death-Brigade aus Florida hier absolut geilen Stoff ins Regal stellt, den man ohne weitere Probleme auch als regulären Release hätte anpreisen sollen. Doch warum die Herren sich für eben diesen Schritt entschieden haben, ist nicht überliefert, am Ende aber eigentlich auch völlig egal!
Mit 'Shit Rains Down' haben die Amis jedenfalls einen perfekten Opener gewählt: Morbides Riffing, tödliches Geröchel, eine Horror-Atmosphäre der feinsten Art und ein dreckiger Doom-Groove geben hier den Ton an und positionieren WHARFLURCH mit einem Schlag in jene Regionen der finsteren Lava, in denen die namhafteren Protagonisten um den Thron kämpfen. Und es bleibt nicht bei dieser vermeintlichen Eintagsfliege: 'Enochian Curse' und 'Death Toll Horror' wählen eine brachialere Gangart und schließen zum Gore-Genre auf, das etwas flottere 'Headless God' galoppiert triumphal voran, und mit dem psychedelisch gefärbten 'The Empty Spaces' und dem leicht verspielten Longtrack '...From Ixaxaar To Xibalba' hält die Band weitere Trümpfe in der Hand, auf die man künftig keinesfalls mehr verzichten mag. Vor allem eben weil die psychedelischen Komponenten hier wunderbar in das räudige Treiben eingebunden werden und die spacigen Fragments der Band noch einmal ganz neue Türen öffnen.
Von einer reinen Demo-Compilation mag man daher im Falle von "Shittier/Slimier" keinesfalls mehr reden. Dieser freakige Doom-Stoff geht nämlich phasenweise überraschend weit durch die Decke!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes