WHIRR - Pipe Dreams
Pipe Dreams
Mehr über Whirr
- Genre:
- Shoegaze/ Ambient/ New Wave/ Dark Pop
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Tee Pee Records/Cargo
- Release:
- 16.03.2012
- Reverse
- Junebouvier
- Bogus
- Flashback
- Formulas And Frequencies
- Home Is Where My Head Is
- Toss
- Hide
- Wait
- Reverie
14.03.2012 | 19:15
Und die kalifornischen Sonnenkinder verstehen es eben sehr gut, diese Zwiespältigkeiten in ihren schwindeligen Chorälen einzufangen. Album mit Eindringlichkeit.
<p style="margin-bottom: 0cm;" align="LEFT">Müssten hier Farben sprechen, alles Helle würde schweigen.</p>
Ein trübgrünes lehmbraunes seetiefes Seelchen von einem Album, was uns da die nordkalifornische Sechserbande einfliegen lässt. Rund um personelle Teile des Atmosphärenschwarzmetallgeschwaders DEAFHEAVEN hat sich diese musikalisch nach Eleganz duftende Gruppe zusammengeschweißt, um schwelgerische und dünnhäutige, fast bereits zerbrochene Töne zu erfinden.
Vormals als WHIRL gegründet, wissen die Frau und die fünf jungen Männer durchaus einen verzerrenden und weitgreifenden wellenartigen Sound zu schätzen. Die Rückgriffe auf die New Wave-Heroen oder den Postpunk an sich sind vordergründig und bestimmen die Gesamthöre von "Pipe Dreams". Wie bereits auf dem live eingespielten "Distressor" mit dem wunderschönen Cover schunkeln sich vergessen eine oder zwei traurige Gitarren in die Lieder hinein, da versucht es der Bass und das rhythmische Schlagwerk die ganze auseinandertreibende Wolke zu verwurzeln, in der die Hauche der Sängerin die eine und andere Träne verdrücken muss.
Wie die beiden Bandnamen WHIRR UND WHIRL das auch ganz nahe legen, surren ... nein ... rauschen und rauchen sich die zehn Geschichten des Albums durch alle Ritzen, mit ihrer Unschuld und Vergänglichkeit dringen sie nach und nach ins Bewusstsein und breiten sich aus, da ist kein Platz für Raumgrenzen, da ist Weite, Horizont, trübe Freude und eingefangener Gram.
So wie auch die ruhigeren, dunstigen Passagen in der Musik von DEAFHEAVEN ihren Reiz zwischen den Black Metal-Ausbrüchen entfalten, besteht eben WHIRR's Kosmos aus ausschließlich solchen Andeutungen. Wer sich auf diese Weltsicht einlassen kann, der wird sich wiederfinden in diesem lebhaften Auf und Ab, in Zerwürfnissen mit sich und Zweifeln, die immer mal wieder von sprunghaften Lichtblicken erhellt werden.Und die kalifornischen Sonnenkinder verstehen es eben sehr gut, diese Zwiespältigkeiten in ihren schwindeligen Chorälen einzufangen. Album mit Eindringlichkeit.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben