WHISPERING WOODS - Perditus Et Dea
Mehr über Whispering Woods
- Genre:
- Symphonic/Gothic/Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Loud Rage Music
- Release:
- 27.02.2015
- Perditus
- Original Sin
- Demon Blood
- Calusarii
- Autumnal
- My Altar
- Farewell Ladybug
- Poetica
- If Ever
- Timeless
- Circle Complete
- Dea
Flöten und Soprangesang. Wer sowas mag, findet hier etwas ganz Besonderes!
Meine anhaltende Vorliebe für weibliche Vocals kennt jetzt auch schon seit einiger Zeit keine Angst mehr vor Soprangesang. Früher hätte ich vielleicht recht schnell ausgemacht, wenn mich Stimmen wie die von Alexandra Burcă oder Corina Hamat für längere Zeit zu bezwitschern versuchten. Heute faszinieren sie mich. Und ich würde es tatsächlich sehr schade finden, eine Band wie WHISPERING WOODS wegen einer Abneigung gegen den Gesang zu verpassen. Damit gehen mir nämlich schon genug an sich gute Bands durch die Lappen.
WHISPERING WOODS ist ein rumänische Band, die sich irgendwo im nominell sehr dicht besetzten Feld zwischen Symphonic, Gothic und Doom Metal befindet. Aber dafür - das kann ich nach einigen immer tiefer gehenden Durchläufen sagen - ist WHISPERING WOODS wirklich erstaunlich charakterstark. Und das liegt neben den beiden technisch blitzsauberen Sopran- und Mezzosopran-Sängerinnen an der sehr häufigen Verwendung von Flöten, beinahe Devon-Graves-mässig gut gespielt von Cătălina Popa. Eine weitere Stärke ist dieser wahnsinnig natürlich wirkende Klang, der vielen Bombast-Bands ein wenig abgeht. Was WHISPERING WOODS hier spielt, würde ich live eins zu eins genau so klingend erwarten. Aber was spielt WHISPERING WOODS denn nu?
Nun, die Band spielt Musik, die andere Rezensenten schonmal mit den Adjektiven "magisch", "bezaubernd" oder "traumartig" tituliert haben. Und solche leisen und sanften Passagen gibt es auf "Perditus Et Dea" zuhauf. Doch die oftmals langsame Musik erzeugt auch hin und wieder die erdrückende Schwere des Doom Metal, doch darüber schweben ja dann die glockenklaren Vocals der beiden Damen. Ja, WHISPERING WOODS ist nicht die erste Band, bei der Hoch/Tief-Kontrast super funktioniert. Darüber hinaus transportiert die Musik eine gotische Romantik, die aber insbesondere durch die herrlichen Flöten nicht ins gotisch Kitschige abdriftet. Und beim instrumentalen 'My Altar' wird sogar ordentlich ge(prog-)metalt. Auch hier überkommt mich eine Assoziation mit Verbindung zu Devon Graves, nämlich zu DEADSOUL TRIBE. Das einzige, was man sich vielleicht hätte sparen können, sind die gelegentlichen Growls. Das sind 08/15-Goth-Metal-Generika, die WHISPERING WOODS eigentlich gar nicht nötig hat. Sie stören aber auch nicht. Und weil es so toll ist, wie die Band am Ende bei 'Circle Complete' auch musikalisch wieder den Bezug zum Anfang herstellen kann, ist es nicht auszuschliessen, dass man "Perditus Et Dea" gleich mehrmals hintereinander hören will. Für so etwas gibt es in unserer Bewertungsskala dann auch eindeutige Vorgaben. Ganz fein!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker