WHITE BUFFALO, THE - Year Of The Dark Horse
Mehr über White Buffalo, The
- Genre:
- Country Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Spinefarm
- Release:
- 11.11.2022
- Not Today
- Winter Act 2
- Kingdom For A Fool
- Love Will Never Come/Spring’s Song
- She Don’t Know That I Lie
- C’mon Come Up Come Out
- Love Song #3
- Heart Attack
- Am I Still A Child
- 52 Card Pickup
- onna
- Life Goes On
Diese Stimme, diese verdammte Stimme!
Diese tiefe, markante Stimme. Ein Gesang, kalt wie eine Hundeschnauze und dennoch voller Emotionalität, prädestiniert für meine absolute Lieblingsserie "Sons Of Anarchy" von Kurt Sutter. Dass sich THE WHITE BUFFALO in dieser mit Songs wie 'Wish It Was True', 'The Matador' und 'Come Join The Murder' für mich unsterblich machte, das (Ab)Leben von Jax Teller und Samcro perfekt intonierte und Charming so viel Seele verpasste, ist auch heute noch ein Grund für mich, jedes halbe Jahr dieses Meisterwerk nochmals anzufangen.
Meine Begeisterung für Jacob Aaron Smith wurde vor einigen Jahren bei einem Auftritt in Köln noch zusätzlich befeuert: Ich war ob seines Charismas sowohl auf der Bühne als auch in seiner Stimme vollkommen gefesselt, hing ihm während des kompletten Auftritts an den Lippen und zählte eine Gänsehautattacke nach der nächsten. Und nachdem mich schon der Vorgänger "On The Widow's Walk" begeisterte, waren meine Erwartungen an "Year Of The Dark Horse" entsprechend hoch.
Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. Allein das gewaltige, dynamisch wie auch faszinierende Artwork ist eine Augenweide und ehe ich mich versehe, werden schon die ersten von Whiskey, Country-Vibes, warmherziger Folklore und seinem Bariton getränkten Töne ins Herz geschlossen. Wie auf den vorangegangenen Alben auch, steckt ungemein viel Seele und Blues in Stücken wie 'Not Today', '52 Card Pickup' und der Monsternummer 'Life Goes On', die mal rockiger, mal ruhiger und entspannter, mal smoother, mal atmosphärischer daherkommen aber stets dem roten, für THE WHITE BUFFALO typischen Country-Folk-Rock-Faden folgen.
Hier werden die Hits nicht auf dem Fließband serviert, sondern der Zuhörer wird mehr Teil dieser eingängigen und beinahe schon besinnlichen "Year Of The Dark Horse"-Jam-Session, die ebenso spannend wie auch authentisch ist. Dennoch kristallisieren sich mit der Zeit in Form des bockstarken 'Winter Act 2', dem stark hypnotischen, spacigen Über-den-Tellerrand-Gucker 'Love Will Never Come/Spring's Song' und die Gänsehautnummer 'Love Song #3' als Dosen- und Türöffner, die dem Album eine starke Aura und noch stärkere Dynamik verleihen.
Dieser düstere Western-Flair, der hochsympathische Charakter der Platte sowie Smiths fast schon einzigartige Stimme sind gemeinsam das, was meinen persönlich eher tristen Herbst aufhellt. "Year Of The Dark Horse" ist von vorne bis hinten ein starkes Rockalbum mit Seele, Verstand und Herz, mit Country-Feeling, Folk-Anteilen und diesem bemerkenswerten und für mich durch und durch besonderen Sons-Of-Anarchy-Vibe, der trotz des Endes dieser Serie noch lange bestehen wird.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp