WHITE LIGHT CEMETERY - Careful What You Wish For
Mehr über White Light Cemetery
- Genre:
- Sludge Metal / Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Ripple Music
- Release:
- 13.01.2017
- Misery Loves Company
- Sky River
- Looking Out (For Number One)
- On A Dime
- Quit Work, Make Music
- Better Days
- Waiting
- Bullet To Erase
Solide Genrekost aus NOLA-Land.
Es ist schon eine ganz besondere Wirkung, die das Mississippi-Delta und die Stadt New Orleans auf Musiker ausüben muss, immerhin gibt es neben Nashville kaum eine andere Gegend in den Vereinigten Staaten, die einen so ureigenen Sound hervorgebracht hat. Oftmals wird das Ganze gerne nach dem wohl bekanntesten Silberling der Genre-Vorreiter DOWN als NOLA-Sound (a.d.R.: NOLA = New Orleans, Louisiana) umschrieben, meint im Kern aber eine schwermütige Mischung aus Rock, Blues und Sludge. Dass man diesen Sound nicht nur bestens in der größten Stadt Louisianas versteht, beweist dieser Tage der Vierer WHITE LIGHT CEMETERY, der aus dem nahegelegenen Lafayette stammt und inzwischen mit "Careful What You Wish For" seinen zweiten Langspieler an den Start bringt.
Musikalisch atmen die acht Kompositionen dabei voll und ganz den Vibe des Mississippi-Deltas und stehen ganz klar in der Tradition der bereits erwähnten Supergroup DOWN, deren Frühwerk auch für den Opener 'Misery Loves Company' Pate gestanden haben dürfte. So beginnt der Track erst einmal mit entspannten Akustik-Gitarren, bevor sich im Anschluss bleierne Riffs ihren Weg bahnen, um schließlich von einem überraschend eingängigen Chorus gekrönt zu werden. Als größtes Ass im Ärmel des Quartetts entpuppt sich dabei schnell Fronter Shea Bearden, der mit seinem leidenschaftlichen Gesangvortrag irgendwo zwischen Layne Stayley und Phil Anselmo angesiedelt ist und dem man schon nach den ersten Sekunden glaubt, dass er jede der gesungenen Textzeilen leibhaftig erlebt haben muss.
Doch nicht nur der Sänger macht auf der aktuellen Scheibe eine gute Figur, auch der Rest der Band liefert eine astreine Performance ab und verdelt so auch das folgende 'Sky River' oder das starke 'On A Dime' mit unwiderstehlichen Grooves und feiner Gitarrenarbeit. Abgerundet wird der Silberling schließlich von einer druckvollen und erdigen Produktion, die zwar modernen Qualitätsstandards problemlos genügt, gleichzeitig aber auch genug Siebziger-Vibe atmet, um perfekt zum dargebotenen Songmaterial zu passen. Einziger Kritikpunkt bleibt damit am Ende die fehlende Abwechslung in den einzelnen Kompositionen, denn auch wenn jeder Track für sich betrachtet gut funktioniert, so nutzt sich das immer gleiche Tempo auf Dauer auch ein wenig ab, was gerade die Langzeitwirkung der Platte deutlich schwächt.
Sieht man aber von diesem Manko ab, dann ist dem Vierer mit "Careful What You Wish For" eine solide Genre-Platte gelungen, die aus jeder Pore das typische NOLA-Feeling verströmt. Anhänger von DOWN oder CROWBAR werden somit auch sehr viel Spaß mit dem Langeisen haben, auch wenn partiell noch das letzte Quäntchen fehlt, um auch auf lange Sicht mit den Genre-Kollegen mitzuhalten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs