WHITE MANTIS - Arrows At The Sun
Mehr über White Mantis
- Genre:
- Thrash Metal / Speed Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 22.08.2025
- Nekrotornado
- Arrows At The Sun
- Pass The Torche
- Divide And Kill
- Atavistic Power
- Over Your Pale Bones
- Toxic Sniper
- Roboticator
- Reality Exists
- Altar Of Technology
Zu viel Kopf, zu wenig Bauch.
Unkonventionelleren Thrash Metal im Stile älterer DESTRUCTION-Platten verspricht auch die zweite vollwertige Scheibe von WHITE MANTIS. Wenn man sich alleine diesen Umstand auf der Zunge zergehen lässt, weiß man im Prinzip schon ziemlich genau, was einen auf "Arrows At The Sun" erwartet. Denn wirklich große Abweichungen zwischen der Old-School-Materie von Schmier und Co. und den zehn frisch gepressten Tracks der Bajuwaren gibt es im Grunde genommen nicht.
Insofern gilt es, für die neue Scheibe eigentlich nur die Qualitätsfrage zu klären. Hier hat die Band mit der High Roller-Zugehörigkeit im Grunde schon mal ein mächtiges Eisen im Feuer, das sich jedoch leider nicht als potenzieller Selbstläufer entpuppt. Denn so energisch und aggressiv die Darbietung auf "Arrows At The Sun" auch sein mag, so groß sind doch die besagten qualitativen Unterschiede innerhalb der neuen Stücke und letztlich auch im Vergleich zu den Teutonen-Göttern, denen WHITE MANTIS auch diesmal nicht das Wasser reichen kann.
Was den meisten Tracks nämlich erneut abgeht, ist ein gewisser Wiedererkennungswert, der auch über die Highspeed-Attacken solcher Nummern wie 'Over Your Pale Bones' und 'Divide And Kill' hinausgeht. 'Pass The Torche' mit seinem feinen Riffgalopp schafft hier zwar ebenso ein wenig Abwechslung wie das starke 'Atavistic Power', doch nicht alle Songs erreichen jenes Level und verlieren sich stattdessen manchmal viel zu sehr in der ungestümen Herangehensweise und den teils zu verzwickten Arrangements.
Handwerklich will man dem Quartett aus der bayrischen landeshauptstadt indes keine Knüppel zwischen die Beine werfen, denn hier ist alles astrein auf den Punkt gebracht und auch sehr tight dargeboten. Es sind jedoch die Songs, die nicht in Gänze zufriedenstellen können und immer noch einige Hürden mitbringen, die man so leicht nicht überspringen kann. Seien es nun die schwerer durchschaubaren Strukturen oder die gelegentlich eher kopflastigen Offensiven, denen die klare Linie abhanden kommt.
"Arrows At The Sun" ist eigentlich eine solche Platte, die man auf Teufel komm raus gut finden möchte, die aber dann doch nicht so mitreißt, wie es gewünscht gewesen wäre. Es gibt daher immer noch einiges zu tun im Münchener Thrash-Metal-Underground, jedoch besteht nach wie vor genügend Potenzial, sich den Herausforderungen als würdig zu erweisen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes