WHITE MOTH BLACK BUTTERFLY - Atone
Mehr über White Moth Black Butterfly
- Genre:
- Art Pop / Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Kscope/Ede
- Release:
- 01.09.2017
- I Incarnate
- Rising Sun
- Tempest
- An Ocean Away
- Symmetry
- II Penitence
- The Sage
- The Serpent
- Atone
- III Deep Earth
- Evelyn
Für Träumer und Wolkenzähler.
Immer wenn ich für diese Seite Reviews zu solchen Softie-Pop-Scheiben schreibe, frage ich mich, ist das richtig? Doch um mir die Frage zu beantworten, gehe ich gerne mal von mir aus. Und ich möchte mich und meine Leser musikalisch einfach nicht beschränken. Und das Musikhören wird doch auch deshalb zu so einem erfüllenden Hobby, weil es einfach so viel verschiedenes Tolles gibt, oder? Ohne Probleme kann ich mir bei der Einfuhr eines DEATH (Alltime) - oder SERPENTINE DOMINION-Albums (grad aktuell) die Rübe abschrauben und zum Runterkühlen gibts dann Klänge á la ANATHEMA. Oder WHITE MOTH BLACK BUTTERFLY. Das klingt ja auch schon so, als würde man Chuck Schuldiner in Kuschelwatte rollen und sanft über federweiße Wölkchen pusten.
Wie schon beim Review für das Debüt "One Thousand Wings" beschrieben, handelt es sich bei WHITE MOTH BLACK BUTTERFLY um ein Projekt von Daniel Tompkins, dessen Stimme man von SKYHARBOR und TESSERACT kennt. Musikalisch werden hier aber vornehmlich alle Träumer und Wolkenzähler bedient, die auch die Schönheit einer tanzenden Schneeflocke oder fliegenden Mülltüte erkennen. Oder ANATHEMA-Melancholiker, insbesondere wenn sie den immer größeren Beitrag der zärtlichen Frauenstimme positiv sehen. Bei WHITE MOTH BLACK BUTTERFLY teilen sich nämlich Tompkins und eine gewisse Jordan Turner die Gesangs-Beiträge, und dies ist in meinem Ohr eine höchst angenehme Mischung, die dem Team Cavanagh/Douglas in nichts nachsteht. Nur ist WHITE MOTH BLACK BUTTERFLY nicht ganz so schwelgerisch wie ANATHEMA, die Band agiert unaufgeregter und irgendwie gesetzter als die Pathos-Briten. Das heisst aber nicht, dass hier Langeweile aufkommen muss. Der intelligente Art Pop der Gruppe ist handwerklich und produktionstechnisch hervorragend umgesetzt, und jeder Song ist ein kleines Kunstwerk für sich. Was mir ein wenig fehlt, ist dann tatsächlich das "Pop"-Element, denn zwei, drei Songs mit einer richtig schmissigen ABBA-Melodie würde dem durchweg auf Atmosphäre setzenden Album vielleicht gut tun. Vielleicht ja beim nächsten Mal?
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker