WHITE, SNOWY - Driving On The 44
Mehr über White, Snowy
- Genre:
- Blues / Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Snowy White / Soulfood
- Release:
- 22.07.2022
- Freshwater
- Longtime Blues
- Down In The Dark
- Driving On The 44
- Blues 22
- Ain't No Secret
- Keep On Flying
- One Man Girl
- Slinky Too
- Lady Luck (So Mean To Me)
Feines Solowerk des langjährigen Waters-Kollaborateurs.
Vielleicht wird es beim Namen SNOWY WHITE nicht direkt bei euch klingen, doch ich würde wetten, dass ihr den Gitarristen schon einmal habt spielen hören. Immerhin war der Brite von 1980 bis 1982 offizielles Mitglied von THIN LIZZY, arbeitete unter anderem an "Chinatown" mit und gehört seit geraumer Zeit als Livemusiker zum PINK FLOYD-Kosmos. So war er zwischen 1977 und 1980 als Gitarrist mit den Prog-Legenden auf Tour und gehörte auch mehrfach in den vergangenen Jahren zur Tourband von ROGER WATERS. Eigentlich ist White allerdings vor allem Solo unterwegs und hat bereits eine sehr stattliche Diskografie zusammengetragen, der mit "Driving On The 44" ein weiterer Langspieler hinzugefügt wird.
Dabei ist von seinem Gastspiel bei THIN LIZZY im Solowerk des Briten wenig zu hören, stattdessen präsentiert er mit seinen Mitstreitern Thomas White am Schlagzeug, sowie Max Middleton und Ferry Lagendijk am Piano, Hammond-Orgel und Keyboard großteils eine sehr soulige Interpretation des Blues, die oftmals eine dezent rockige Note versprüht. Parallelen sind für mich dabei zumeist zu den ruhigeren Nummern von KEITH RICHARDS Soloalben herauszuhören, was primär wohl an der unheimlichen Ähnlichkeit zwischen Richards und Whites Singstimmen liegen dürfte. In Sachen Gitarrensoli hat White jedenfalls in Nummern wie 'Longtime Blues' oder 'One Man Girl' die Nase deutlich vor dem eher Riff-orientierten Spiel der STONES-Legende, weswegen auch schnell klar wird, wieso Mr. White so viele Traumjobs während seiner Karriere angeboten bekommen hat.
Als eingefleischtem PINK FLOYD-Fan gefallen mir persönlich aber wenig überraschend die Momente auf "Driving On The 44" am besten, wenn Whites langjährige Arbeit mit Waters, Gilmour und Co. ihre Spuren hinterlässt. So könnte 'Keep On Flying' etwa auch durchaus auf einem Solowerk von Roger Waters einen Platz finden und überzeugt mit absolut großartiger Gitarrenarbeit. Richtig rund wird die Sache allerdings dann, wenn die PINK FLOYD-Einschübe mit ROLLING STONES-Rock'n'Roll gemischt werdeen. In diesen Gefilden kann White all seine Stärken voll und ganz ausspielen und serviert mit dem Titeltrack und 'Down In The Dark' direkt zwei richtige Volltreffer, die sogar Hit-Potential offenbaren.
Ja, im hinteren Drittel der Platte findet sich auch ein wenig Füllmaterial und gerade der Opener 'Freshwater' will überhaupt nicht zünden, dennoch ist "Driving On The 44" insgesamt ein sehr gelungenes Album, das jedem wunderbar munden sollte, der sich irgendwo zwischen PINK FLOYD, den ROLLING STONES und klassischem Blues zuhause fühlt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs