WHITESNAKE - Good To Be Bad
Mehr über Whitesnake
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- SPV
- Release:
- 18.04.2008
- Best Years
- Can You Hear The Wind Blow
- Call On Me
- All I Want All I Need
- Good To Be Bad
- All For Love
- Summer Rain
- Lay Down Your Love
- A Fool In Love
- Got What You Need
- 'Til The End Of Time
Musik und Fashion drehen sich bekannterweise im Kreisverkehr: War einmal etwas aktuell, so kann man sich sicher sein, dass sie selbe Chose in etwa 20 Jahren wieder total in sein wird. Bands wie MÖTLEY CRÜE haben es bereits vorgemacht, und nun springt mit WHITESNAKE noch ein anderes Urgestein der Musikszene auf den Wagen auf. Seit 30 Jahren im Geschäft, ist es allerdings auch für eine solche Band schwer, nach einer Dekade Abstinenz wieder voll und ganz in den Markt einzusteigen. Und die Erwartungshaltungen der Fans, was den Neuling "Good To Be Bad" betrifft, sind natürlich hoch. Können auch die neuen Lieder überzeugen? Oder greift man eben doch lieber zu den alten Favourites und tut so, als sei WHITESNAKE schon lange Geschichte?
Bereits die ersten Klänge des Openers 'Best Years' lassen aufatmen, denn wie es scheint, hat David Coverdale sein Gespühr für eingängige Rockmelodien nicht verloren. Insgesamt elf neue Titel präsentiert uns die blonde Haarpracht auf dem Silberling und versieht jeden einzelnen logischerweise auch mit seiner markanten Stimme. Dass er die die sonst so WHITESNAKE-typischen Höhen nicht mehr ganz schafft, war abzusehen, man wird schließlich älter. Aber es muss ja nicht immer gequietscht und geschrien werden, um den Hardrock der 80er wieder neu auferstehen zu lassen. Das zeigen zumindest Songs wie das grandiose 'Lay Down Your Love' oder auch 'Fool In Love', das die bluesige Seite der Combo widerspiegelt. Schnulzige Balladen dürfen natürlich auch nicht fehlen, und so sind arme Schweine mit Liebeskummer mit 'All I Want All I Need' und dem akkustischen 'Summer Rain' gut bedient. Auch der Rausschmeißer ''Til The End Of Time', ebenfalls lediglich akkustisch untermalt, zielt mitten ins Herz und trifft genau. Aber keine Angst, hier wird definitiv nicht nur gelitten, sondern auch gerockt. Sir David hat es geschafft, einen Haufen talentierter Musiker um sich zu scharen, die nicht nur ihre Instrumente perfekt beherrschen, sondern es auch verstehen, den WHITESNAKE-Spirit zu spielen. Eine Überraschung sind die Keyboard-Klänge, die manchen Stücken Aufwind verleihen und zugleich mitteilen, dass man eben nicht nur auf altbekannten Methoden festsitzt. Leider gibt es auf "Good To Be Bad" auch ein paar kleine Abstürze; so ist der Titeltrack zum Beispiel leider auch der schlechteste des Albums, und auch 'Call On Me' kann nicht so richtig überzeugen.
Egal, "Good To Be Bad" ist trotzdem ein echt gutes Album, das nicht nur Fans der Band, sondern auch andere Rock-Liebhaber gleichermaßen beglücken wird. Auf ein bisschen Schmalz und Pathos muss man schon stehen, aber wer dies tut, der wird die elf Stücke - oder zumindest einige davon - mit Sicherheit ins Herz schließen. Sollte das Album das letzte Studiowerk der Combo sein, so hat man sich hiermit einen würdigen Abgang verschafft. Zwar werden die neuen Sachen die alten WHITESNAKE-Hits nicht ersetzen können, aber das verlangt ja auch keiner. Eine nette Zugabe sind sie aber auf alle Fälle.
Anspieltipps: Lay Down Your Love, Best Years, 'Til The End Of Time, Fool In Love
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel